Die besinnliche Stimmung des Tölzer Christkindlmarkts ist in diesem Jahr merklich getrübt. Wegen drastisch gestiegener Gema-Gebühren gibt es in diesem Winter nur eingeschränkte Live-Musik. Während der Markt an den Wochenenden noch mit musikalischen Darbietungen aufwarten kann, bleibt es unter der Woche still vor dem Winzerer-Denkmal. Veranstalter und Musiker sind mit den Anstieg der Gebühren, die teils auf 600 Euro brutto pro Tag steigen, unzufrieden. Diese Erhöhung betrifft nicht nur Bad Tölz, sondern auch andere Gemeinden, was zu einem breit angelegten Protest führte, wie die Berichterstattung des Merkur zeigt.
Konsequenzen für die Live-Musik
Aufgrund der finanziellen Belastung hat Michaela Dorfmeister, Organisatorin der „Rosentage“ und des „Herbstzaubers“, beschlossen, die Live-Musik auf ihren Veranstaltungen drastisch zu reduzieren. Die Gema verlangt die Gebühren auf Grundlage der gesamten Veranstaltungsfläche, was bei einem großen Areal zu mehreren tausend Euro Zusatzkosten führt. Um die Musiker nicht unter Wert zu bezahlen, wird die Musik künftig ins Vitalzentrum verlegt, weit weg vom zentralen Marktgeschehen. Diese Maßnahmen haben auch Auswirkungen auf die Besucherzahlen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Die Stadtverwaltung hat bereits signalisiert, dass im kommenden Jahr möglicherweise 10 000 Euro für die Musik eingeplant werden. Dies reicht offenbar nur für eine reduzierte Anzahl an Auftritten an den besucherstärksten Tagen. Bürgermeister Ingo Mehner kritisiert die immer weiter steigenden Gema-Gebühren als „maßlos“ und prophezeit negative Auswirkungen auf die Attraktivität des Marktes. Auch Musiker wie Michael Lindmair äußern Bedenken, dass die Reduzierung der Live-Auftritte die Auftrittsmöglichkeiten der Künstler verringern wird. Diese Entwicklungen führen zu einem stilleren und weniger eindrucksvollen Christkindlmarkt, der traditionell durch Musik geprägt ist.
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