In Haßfurt wurde am Samstag mit einer bewegenden Gedenkkundgebung an die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht vom 9. November 1938 erinnert. Organisiert von Kim Davey vom Verein Stolpersteine Haßberge und Valentin Schnapp vom Bündnis Demokratie Haßberge, hielten die Teilnehmer an vier Stationen in der Altstadt inne, um das tragische Schicksal der jüdischen Bevölkerung zu beleuchten. Trotz des frühen Termins um 9.30 Uhr fanden sich nur 30 Menschen ein, um den Opfern der Verfolgung zu gedenken.
Ein Mahnmal für die Opfer
Am Mahnmal für die Haßfurter Jüdinnen und Juden in der Promenade sprach Dr. Alex Klubertanz, Vorsitzender des Vereins Stolpersteine, eindringliche Worte: "An diesem 9. November schlug über ganz Deutschland eine Welle von Zerstörung und Gewalt zusammen." Die Verhaftungen jüdischer Männer und Frauen aus den Kreisen Ebern, Haßfurt und Hofheim begannen in den frühen Morgenstunden des 10. November. Viele von ihnen wurden später ins Konzentrationslager Dachau gebracht, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen leiden mussten.
Die weiteren Stationen der Gedenkveranstaltung führten zu den ehemaligen Wohnhäusern jüdischer Mitbürger, die durch Stolpersteine im Pflaster symbolisch geehrt werden. Diese kleinen, aus Messing gefertigten Steine erinnern an die Verfolgten und mahnen uns, die Schrecken der Vergangenheit nicht zu vergessen.
Ein eindringlicher Appell
Die Dekanin Anne Salzbrenner von der evangelischen Kirche betonte: "Solches Leid darf nie wieder geschehen. Kein Mensch darf um seines Glaubens willen geächtet werden." Katharina Schmidt, Vorstandsmitglied des Freundeskreises Asyl Hofheim, unterstrich die Bedeutung des Gedenkens: "Erinnern ist wichtig. Diktaturen versuchen oft, die Erinnerung zu unterdrücken." Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von Lutz Werner, der mit dem Lied "Die Moorsoldaten", einem Symbol des Widerstands gegen den Faschismus, die Anwesenden berührte.
Ein weiteres Gedenken ist bereits für den 25. Mai nächsten Jahres geplant, wenn neue Stolpersteine in Haßfurt verlegt werden. Diese Mahnmale sollen die Erinnerung an die Opfer wachhalten und uns alle dazu anregen, für eine bessere Zukunft einzutreten.
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