Freiberg erlebte ein aufregendes Theaterereignis! Das Mittelsächsische Theater feierte die Premiere von Humperdincks „Hänsel und Gretel“ und sorgte für Begeisterung im Publikum. Die Inszenierung, die eine moderne Coming-of-Age-Geschichte mit einem Hauch von Sozialkritik präsentieren wollte, entpuppte sich als mitreißende Märchenoper. Trotz der ungewöhnlichen Bühnenbilder und Kostüme, die die Zuschauer zum Schmunzeln brachten, begeisterte die beeindruckende musikalische Darbietung.
Kapellmeister José Luis Gutiérrez Hernandez führte das Orchester mit Bravour und sorgte für ein klangvolles Erlebnis. Die Darsteller, darunter die beiden Hauptfiguren, glänzten mit Witz und Musikalität, während sie moderne Pop-Elemente in ihre Choreografien einfließen ließen. Choreograf Björn Helget hatte nicht nur kreative Bewegungsabläufe entworfen, sondern diese auch so präzise einstudiert, dass sie mühelos und natürlich wirkten.
Pfefferkuchen sind „out“
In dieser Neuinterpretation sind Pfefferkuchen passé, stattdessen regieren süße Cupcakes! Die Hexe lebt nicht mehr im Lebkuchenhaus, sondern in einer modernen Süßwarenmanufaktur. Die Bühnenbilder von Peter Sommerer und die Kostüme von Katharina Jacob bringen ein frisches, wenn auch nicht immer schlüssiges Bild auf die Bühne. Die Beziehung zwischen den Charakteren, insbesondere zwischen Hänsel und Gretel und ihren Eltern, wird als herzlich und sympathisch dargestellt, was die Inszenierung aufwertet.
Die Hexe ist eine rothaarige Queen Dark
Die Hexe, verkörpert von Frank Unger als rothaarige Dark Queen, bringt eine neue Dimension in die Geschichte, die jedoch die ursprüngliche Botschaft etwas in den Hintergrund drängt. Der dramatische Höhepunkt, als die Hexe im Backofen zu einem monströsen Cupcake wird, überrascht die Zuschauer. Die Mittelsachsen bieten zudem eine kindgerechte Vormittagsfassung an, während die Nachmittags- und Abendvorstellungen die große Oper zelebrieren. Die nächsten Aufführungen sind am 30.11., 8., 21. und 25.12. in Döbeln sowie am 15., 19. und 27.12. und am 7. und 18.1. in Freiberg. Kartentelefon: 03731 58235.