Potsdam wird am 14. und 15. November 2024 zum Zentrum für Diskussionen über Diversität in der Tech-Branche, wenn sich die empowerHER+ Konferenz anschickt, Frauen und andere unterrepräsentierte Gruppen in den Fokus zu rücken. Die Problemstellung ist klar: In der deutschen IT-Branche liegt der Frauenanteil bei nur 30 Prozent, was eine alarmierende Diskrepanz darstellt.
Der Veranstalter strebt an, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer diverseren Vertretung in technischen Berufen zu schaffen. Die Konferenz bietet eine Plattform, um die Stimmen von Frauen zu stärken und deren Perspektiven in die technologische Innovation einzubringen. Ein eindringliches Zitat einer Studentin über die Abwesenheit von Frauen in technischen Räumen macht deutlich: „Ein Raum voller Informatikerinnen. Das kenne ich aus dem Alltag nicht.“
Diversität als Schlüssel zu Innovation
Die Zahlen sprechen für sich: Nur 32 Prozent der Student:innen in technischen Studienrichtungen sind Frauen, im Bereich Informatik sinkt dieser Anteil auf ernüchternde 21 Prozent. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf geschlechtliche Gleichheit, sondern auch schwerwiegende Konsequenzen für die Innovationskraft unserer Gesellschaft. Die technische Entwicklung kann nur dann alle Menschen adäquat abbilden, wenn unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen einfließen. Andernfalls könnten technologische Fortschritte einseitig gestaltet werden und nicht die Bedürfnisse aller Teilen der Gesellschaft berücksichtigen.
Eine zusätzliche Herausforderung ist der Fachkräftemangel, der durch die geringe Zahl an Frauen und anderen unausgewogen vertretenen Gruppen noch verstärkt wird. Die Konferenz wird daher auch dazu dienen, Strategien zu entwickeln, um diesen Engpass zu beheben. Die Organisatoren sind sich einig, dass eine umfassendere Beteiligung an der Tech-Entwicklung dringend notwendig ist, um zukunftsweisende Lösungen zu realisieren.
Auf der Konferenz werden verschiedene Expert:innen auftreten, die ihre Erkenntnisse zur Rolle von Frauen in der Technologie und deren Einfluss auf die Innovationskultur teilen. Unter ihnen ist Lajla Fetic vom appliedAI Institute for Europe gGmbH, die erklären wird, wie Technologie dazu beitragen kann, Gesellschaften zu stärken. Dr. Clemens Striebing vom Fraunhofer IAO wird die Innovationskraft, die aus unterschiedlichen Perspektiven resultiert, näher beleuchten.
Ein weiterer Höhepunkt wird der Vortrag von Dr. Jiska Classen vom Hasso-Plattner-Institut sein, die über ihre Arbeit in der IT-Sicherheit und die Ausbildung der nächsten Generation von Cybersicherheitsexpert:innen sprechen wird. Diese Vorträge sollen nicht nur aufklären, sondern auch zum Handeln anregen, so die Initiatorin Sina Jurkowlaniec: „In dieser dynamischen und klugen Community wollen wir uns nicht auf Defizite fokussieren, sondern ins Handeln kommen: Lösungen entwickeln für die Herausforderungen unserer Zeit.”
Die empowerHER+ Konferenz findet im Hasso-Plattner-Institut in Potsdam statt, wo die Teilnehmer:innen die Möglichkeit haben, sich auszutauschen und wertvolle Einblicke zu gewinnen. Der lange Weg zur Gleichstellung in der Tech-Welt beginnt hier und jetzt, und das Engagement, diese Diskrepanz zu verringern, ist spürbar. Diese Veranstaltung wird als entscheidender Schritt angesehen, um unterrepräsentierte Stimmen in die technologischen und gesellschaftlichen Diskurse einzubringen.
Für Pressevertreter:innen ist eine Akkreditierung erforderlich. Weitere Informationen über das Programm und die Speaker:innen sind auf der offiziellen Website der Konferenz zu finden.