Frauen-EM 2025: Hype, Realität und die Kluft zu den Männern

Frauen-EM 2025: Hype, Realität und die Kluft zu den Männern

Schweiz, Schweiz - Die 14. Frauen-Europameisterschaft hat heute in der Schweiz begonnen. Mit großer Vorfreude wird das Turnier von vielen Fangruppen verfolgt, doch für das österreichische Frauen-Nationalteam gibt es einen Schock: Es nimmt nicht am Wettbewerb teil. Dennoch gibt es einen Lichtblick, denn Amina Gutschi, eine Schiedsrichter-Assistentin aus Vorarlberg, wird Österreich vertreten. In der Diskussion um die Favoriten auf den Titel werden Spanien, England und Deutschland heiß gehandelt.

Trotz des wachsenden Interesses am Frauenfußball bleibt die wirtschaftliche Realität herausfordernd. Laut Laola1 ist die Frauen-EM weiterhin ein Verlustgeschäft, und die finanzielle Ungleichheit im Vergleich zum Männerfußball deutlich spürbar.

Preisgelder: Ein großer Sprung, aber immer noch hinterher

Die Preisgelder für die Europameisterschaft 2025 haben einen bemerkenswerten Anstieg erfahren und belaufen sich auf insgesamt 41 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 156 Prozent im Vergleich zur EM 2022, die nur mit 16 Millionen Euro dotiert war. Jedes der 16 teilnehmenden Teams erhält ein fixes Antrittsgeld von 1,8 Millionen Euro, was 70 Prozent des gesamten Preisgeldtopfs ausmacht. Die restlichen 30 Prozent werden durch Leistungsprämien ergänzt, wie Kicker berichtet.

Die Struktur der Prämien sieht vor, dass ein Team in der Gruppenphase 100.000 Euro für einen Sieg und 50.000 Euro für ein Unentschieden erhält. Für den Titelgewinn könnte die maximale Summe 5,1 Millionen Euro betragen, was im Vergleich zu den 2,085 Millionen Euro der letzten EM einen Fortschritt darstellt. Dennoch sind diese Beträge im Vergleich zu den Männern, die bei der EM 2024 in Deutschland insgesamt 331 Millionen Euro erhalten, noch sehr gering.

Finanzielle Herausforderungen im Frauenfußball

Die aktuelle finanzielle Lage im Frauenfußball bleibt besorgniserregend. UEFA rechnet bei der Frauen-EM mit einem Verlust zwischen 20 und 25 Millionen Euro, was auf die geringen Erlöse aus Medienrechten zurückzuführen ist. So erwirtschaften Frauenligen durchschnittlich nur 0,5 Prozent der Einnahmen ihrer männlichen Pendants. Der Rechtevertrag der englischen Frauenliga bringt jährlich rund 13 Millionen Pfund ein, während die Premier League etwa 1,6 Milliarden Pfund erreicht, wie Sportsbusiness.at hervorhebt.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt die UEFA optimistisch und plant eine Förderung des Frauenfußballs mit einer Milliarde Euro zwischen 2024 und 2030. Sowohl Spielerinnen als auch Vereine, die Nationalspielerinnen für das Turnier abstellen, erhalten finanzielle Unterstützung, um die Situation zu verbessern. Die Förderung des Frauenfußballs wird als notwendig erachtet, um das Faninteresse zu stärken und das große Marktpotential auszuschöpfen.

Mit über 570.000 bereits vergebenen Tickets zeigt sich, dass das Interesse an der Frauen-Europameisterschaft steigt. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Zukunft entwickeln werden.

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OrtSchweiz, Schweiz
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