Die Frankfurter Buchmesse hat heute ihre Pforten geöffnet, unmittelbar nach der Verleihung des Deutschen Buchpreises. Die Eröffnungsfeier wird durch Kulturminister Alessandro Giuli aus Italien und die deutsche Kulturministerin Claudia Roth, die der Grünen angehört, zelebriert.
Die Vorbereitungen sind umfangreich: Am Vormittag wurde vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ein Bericht zur wirtschaftlichen Lage der Branche vorgestellt. Dies geschah im Rahmen der 76. Auflage der weltweit größten Buchmesse, die am Mittwoch zunächst für Fachbesucher und ab Freitag für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist.
Eine Vielzahl von Programmpunkten
Die Veranstaltung verspricht viel Spannung mit über 1.000 Autoren und mehr als 650 geplanten Veranstaltungen auf 15 Bühnen. Besonders erfreulich sind die Vorverkaufszahlen, die im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegen sind. Im Jahr 2023 setzte die Messe einen Rekord mit etwa 215.000 Besuchern und 4.000 Ausstellern aus 95 Ländern.
Die Buchmesse setzt auch neue Akzente: In diesem Jahr gibt es erstmals ein eigenes „New Adult“-Areal, das sich an eine jüngere Leserschaft richtet, die für romantische Romane besonders interessiert ist. „Wir haben eine neue Art von Lesern kennengelernt“, erklärte der Direktor der Messe, Juergen Boos. Dazu kommt eine „Asia Stage“ und ein „Games Business Center“. Ein besonders großes Areal widmet sich dem Thema Audioproduktionen wie Hörbüchern und Podcasts, während Netflix und Tiktok mit eigenen Ständen ganz neue Perspektiven einbringen.
Zu den prominenten Gästen zählen Autoren wie Sebastian Fitzek und Elif Shafak, die beide große Fangemeinschaften haben. Daneben wird auch der israelische Historiker Yuval Noah Harari auf der Messe diskutieren. Er wird zusammen mit dem japanischen Philosophen Kohei Saito über zukunftsrelevante Themen sprechen.
Kulturelle Spannungen
Eine besondere Note erhält die Messe zudem durch die Möglichkeiten, die das Ehrengastland Italien einbringt. Mit 90 Autoren und Autorinnen, darunter auch der in Italien umstrittene Schriftsteller Roberto Saviano, wird das Land vertreten. Allerdings kommt es im Vorfeld zu Auseinandersetzungen, da kritische Stimmen innerhalb der italienischen Literaturriege gegen die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni laut werden. Es wird der Vorwurf erhoben, dass regierungskritische Autoren unterdrückt werden sollen.
Die Veranstaltung wird endgültig am Sonntag mit der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an die US-Historikerin Anne Applebaum abgeschlossen. Leser und Literaturliebhaber können sich also auf eine aufregende und vielseitige Buchmesse freuen, die sowohl nationale als auch internationale Stimmen zum klingen bringt.
Für weitere Informationen über die Frankfurter Buchmesse und ihre Veranstaltungen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.t-online.de.
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