In Köln-Niehl steht die Produktion von E-Autos bei Ford still! Ab der kommenden Woche wird die Fertigung für eine Woche ruhen, gefolgt von einer weiteren Woche Arbeit. Insgesamt fallen drei Produktionswochen aus, und das hat massive Auswirkungen auf die Belegschaft. Hier werden die E-Autos für den europäischen Markt gefertigt, darunter der neue Explorer und der Capri, die seit Juli und September vom Band laufen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Zwei-Schicht-Betrieb wurden täglich 630 Fahrzeuge produziert, doch die Nachfrage ist nicht so sprunghaft gestiegen, wie erhofft. Ford hat nun die Notbremse gezogen und beantragt bei der Bundesagentur für Arbeit Kurzarbeit. „Wir beobachten die Marktentwicklung kontinuierlich“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Die Nachfrage nach E-Fahrzeugen in Deutschland ist dramatisch gesunken, was eine Anpassung der Produktionsvolumina im Electric Vehicle Center in Köln notwendig macht.
Ford-Betriebsrat fordert Unterstützung
Die Situation ist alarmierend! Der Rückgang der Nachfrage nach E-Autos in Europa, insbesondere in Deutschland, ist auf den plötzlichen Stopp der Förderungen zurückzuführen. Ford-Betriebsratschef Benjamin Gruschka fordert eine Wiederbelebung der Förderungen, um die E-Mobilität voranzutreiben. Die Unsicherheit unter den Kunden, bedingt durch Diskussionen über die Zukunft der Verbrenner, führt dazu, dass viele potenzielle Käufer sich zurückhalten.
Rund 2000 Mitarbeiter sind von der Kurzarbeit betroffen. Ford wird das Kurzarbeitergeld aufstocken: Während gesetzlich 60 Prozent des ausgefallenen Nettoentgelts gezahlt werden, erhöht Ford diesen Betrag um 20 Prozent. Die Zukunft bleibt ungewiss, denn ob im kommenden Jahr erneut Kurzarbeit notwendig sein wird, steht noch in den Sternen. Ab Januar wird die Tagesbaurate auf 480 Autos gesenkt, auch diese werden im Zwei-Schicht-Betrieb gefertigt.