Am 25. November wird weltweit der „Orange Day” gefeiert, ein kraftvolles Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern! Im Landkreis Südliche Weinstraße wurde dieser Tag mit einer besonderen Aktion gewürdigt: Landrat Dietmar Seefeldt und die Gleichstellungsbeauftragte Isabelle Stähle hissten in Annweiler am Trifels die Fahne des Vereins „TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e. V.”. Gemeinsam mit Bürgermeister Christian Burkhart und Gleichstellungsbeauftragter Inge Keller setzten sie ein starkes Zeichen der Solidarität. „Wir zeigen uns mit allen Frauen solidarisch, insbesondere mit denen, die von Gewalt betroffen sind”, betonten die Verantwortlichen.
Doch das ist nicht alles! Auch in anderen Verbandsgemeinden und am Kreishaus in Landau wehen die Aktionsfahnen, und weltweit sind es beeindruckende 7500 Fahnen, die für die gleiche Sache stehen. „Wir müssen als Gesellschaft klar machen, dass wir hinschauen und eingreifen”, mahnte Stähle. In der Südpfalz gibt es ein starkes Netzwerk an Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene. „Bitte suchen Sie sich Hilfe, wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, betroffen ist”, appellierte Seefeldt.
Film und Veranstaltungen gegen Gewalt
Ein weiterer Höhepunkt ist die Aufführung des Films „Morgen ist auch noch ein Tag” am 30. November im Filmtheater Edenkoben. Diese berührende Tragikomödie über häusliche Gewalt wird von Isabelle Stähle begleitet, die auf regionale Hilfsangebote hinweisen wird. Zudem fanden am 24. November Kundgebungen von Frauenorganisationen und ein Benefizkonzert in Bad Bergzabern statt, um auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen.
Die alarmierenden Zahlen sprechen für sich: 256.276 Menschen wurden 2023 in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt, 70 Prozent davon Frauen. Dies ist ein Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr! Jeden Tag sind über 700 Menschen betroffen, und alle zwei Tage stirbt eine Frau durch Partnerschaftsgewalt. Die Folgekosten der Gewalt belaufen sich auf etwa 3,8 Milliarden Euro jährlich. Trotz dieser erschreckenden Realität bleibt die Bestrafung von Vergewaltigung in Deutschland oft unzureichend. Erst 1997 wurde Vergewaltigung in der Ehe als Verbrechen anerkannt!
Für Hilfe und Informationen steht das Gleichstellungsbüro SÜW unter 06341 940-120 zur Verfügung, sowie das bundesweite Hilfetelefon unter 116016. Plakate, die auf diese Nummer hinweisen, sind in der Kreisverwaltung und allen Verbandsgemeindeverwaltungen ausgehängt.