In der kleinen Stadt Parchim bereitet man sich auf eines der größten Volksfeste in Westmecklenburg vor: den Martinimarkt. Intensive Vorbereitungen sind im Gange – ein Team von Stadtmitarbeitern und Schaustellern führt derzeit Vermessungen auf der weitläufigen Festwiese durch. Mit einem langen Maßband in der Hand stellt Gabi Wolff, die Marktmeisterin, sicher, dass die Betreiber genau wissen, wo ihre Buden und Fahrgeschäfte aufgebaut werden dürfen. Die gesamte Fläche erstreckt sich über etwa 19.000 Quadratmeter, und es ist wichtig, ausreichend Platz zwischen den Attraktionen zu schaffen, um den Besuchern eine angenehme Zeit zu bieten.
„Zwischen den Buden müssen mindestens acht Meter Weg sein“, ruft Wolff ihrem Kollegen Jens Hamberger zu, während sie die genauen Abstände kontrollieren. Ein gelungenes Wetter, mit hellem Sonnenschein und leichtem Wind, sorgt in diesem Jahr für zusätzliche Motivation. Hamberger erinnert sich an weniger glückliche Tage: „In der Vergangenheit hatten wir alles dabei – Schnee, Regen, starker Wind.“ Heute jedoch könnten die Planungen besser nicht verlaufen.
Aufbau der Fahrgeschäfte und Buden
Für den bevorstehenden Martinimarkt werden mehr als 70 Buden und Fahrgeschäfte erwartet. Die Zahl setzt sich aus rund 40 Fahrgeschäften zusammen, während etwa 35 gastronomische Stände das kulinarische Angebot bereichern werden. „Man sieht schon, dass die Stadt für die vielen Schausteller und deren Teams umfassende Vorbereitungen trifft“, kommentiert Wolff. Neben den Attraktionen werden auch Wohnwägen für die Schausteller, Sanitäranlagen und Zelte für Einsatzkräfte errichtet. Um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert, bauen Techniker Traversen auf und verlegen kilometerlange Stromleitungen.
„Der ‘Evolution Flight’ hat bereits seine Position gefunden“, berichtet ein Mitarbeiter. Diese Fahrgeschäfte versprechen Nervenkitzel, da sie die Fahrgäste bis in 66 Meter Höhe katapultieren. Seit dem 17. Oktober sind täglich Tieflader mit den Buden und Fahrgeschäften im Anmarsch. Die letzte Welle der Schausteller, die an anderen Festivals tätig waren, wird voraussichtlich zwei Tage vor dem Marktauftakt eintreffen. „Sie müssen alles abbauen, verladen und nach Parchim transportieren, um rechtzeitig für die Eröffnung bereit zu sein“, erklärt Wolff.
Ein Fest für viele, eine Herausforderung für Anwohner
Der Martinimarkt dauert vom 31. Oktober bis zum 4. November und zieht jedes Jahr mehrere zehntausend Besucher in die Kreisstadt. Während sich die Besucher auf ein lebhaftes Fest freuen können, haben die Anwohner des Festplatzes eine andere Sichtweise. Sie erleben fast zwei Wochen Lärm aufgrund des Auf- und Abbaus der Fahrgeschäfte sowie der Buden. „Wir danken den Anwohnern für ihre Geduld“, betont Kerstin Ostermann, Sachgebietsleiterin des Ordnungsamtes, und fügt hinzu: „Besonders während des Auf- und Abbaus ist der Lärmpegel enorm.“
Die Vorbereitungen für den Martinimarkt zeigen, wie wichtig solch ein Event für die lokale Wirtschaft und Kultur ist, aber auch, welche Herausforderungen es für die Bewohner mit sich bringt. Während die einen sich auf das bevorstehende Spektakel freuen, blicken die anderen eher besorgt auf die kommende Zeit. Die Stadt Parchim ist sich dieser Dualität bewusst und plant, auch die Bedürfnisse der Einwohner während des Festes zu berücksichtigen.
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