Am 21. Dezember 2024 fand im Bürgerhaus Eisenach ein bemerkenswertes Treffen der jesidischen Gemeinschaft statt. Bürgermeister Steffen Liebendörfer würdigte anlässlich des jesidischen Fastenfestes die Tradition und den interkulturellen Austausch, der für die Jesiden von großer Bedeutung ist. „Das Jezidisch-Fastenfest ist ein wunderbares Beispiel für gelebte Tradition und Zusammenhalt“, betonte er. Diese Feier, auch als „Ezi-Fest“ bekannt, schließt eine dreitägige Fastenzeit ab und ist ein Fest des Dankes und der Hoffnung. Der Jesidismus, der seine Wurzeln im Nahen Osten hat, ist eine der ältesten monotheistischen Religionen, die Elemente aus Zoroastrismus, Islam und Christentum vereint.
Die Wurzeln der Jesiden
Die Jesiden verstehen sich ethnisch als Kurden und sprechen einen Dialekt des Kurmanci. In Deutschland leben schätzungsweise bis zu 200.000 Jesiden, die ihre kulturellen Traditionen und ihren Glauben trotz der Herausforderungen durch Migration und Verfolgung bewahren. Diese Religionsgemeinschaft, die in der Vergangenheit oft aufgrund von Vorurteilen und Missverständnissen verfolgt wurde, sieht im Engel Tausi Melek, dem Stellvertreter Gottes, eine zentrale Figur ihres Glaubens. Falsch dargestellte Auffassungen haben immer wieder zu Verfolgungen geführt, da der Engel oft mit dem Teufel verwechselt wird, was schwerwiegende Konsequenzen für die Jesiden hatte.
Das Jesidentum zeichnet sich durch eine Vielzahl an Ritualen und Glaubenselementen aus, wie beispielsweise Wallfahrten, das Fasten und besondere Gebete. Viele Jesiden lebten und leben auch in anderen Ländern wie der Ukraine, Russland, Frankreich und den USA. Trotz der letztendlich von Verfolgung geprägten Geschichte bleibt die Gemeinschaft und deren Stärke bis heute erhalten, besonders auch durch das Fest des Ezi, das den Zusammenhalt und den Erhalt der einzigartigen religiösen Identität der Jesiden in Deutschland feiert. Die Feierlichkeiten in Eisenach spiegeln somit nicht nur den kulturellen Reichtum der Jesiden wider, sondern auch deren unermüdlichen Kampf um Anerkennung und einen Platz in der Gesellschaft.
Weitere Einblicke in Geschichte und Tradition der Jesiden bietet EKD, während die Feierlichkeiten an Ort und Stelle über die bedeutende Rolle der jesidischen Diaspora informieren, wie die Stadt Eisenach auf ihrer Website beschreibt Eisenach.de.
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