Die Lage bei Fendt in Marktoberdorf ist angespannt! Vor den Werkstoren wurde letzte Woche gestreikt, um für höhere Gehälter zu kämpfen. Die Branche, ohnehin angeschlagen, sieht sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Gerüchte über einen massiven Stellenabbau machen die Runde, während die Unternehmensleitung sich zurückhaltend äußert.
Gabriele Formann, Betriebsrätin und Fendt-Urgestein, zeigt sich kämpferisch. Seit 41 Jahren ist sie Teil des Unternehmens und setzt sich für die Belegschaft ein. Trotz der düsteren Prognosen glaubt sie an eine gemeinsame Bewältigung der Krise mit der Geschäftsleitung. „Wir wollen die Talsohle gemeinsam durchschreiten“, erklärt sie. Doch die Realität ist hart: „Wir sind gemessen am aktuellen Absatz zu viele“, so Formann. Die unsichere politische Lage in Deutschland und den USA erhöht den Druck auf das Unternehmen.
Umsatzrückgang und Produktionsstopp?
Die Situation ist alarmierend! Fendt musste bereits im Sommer an mehreren Standorten Kurzarbeit anmelden. Die weltweite Nachfrage nach Traktoren und Anbaugeräten ist dramatisch gesunken. AGCO, der Mutterkonzern, meldete einen Rückgang des Nettoumsatzes um 24,8 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2023. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 betrug der Rückgang sogar 17,3 Prozent. Besonders betroffen sind die Traktorverkäufe, die in Nordamerika um elf Prozent und in Westeuropa um sechs Prozent gefallen sind.
Obwohl aktuell keine Kurzarbeit geplant ist, brodelt es in der Gerüchteküche über einen Produktionsstopp im Januar. Fendt-Geschäftsführerin Manja Morawitz stellt klar: „Wir haben keine Kurzarbeit. Diese ist auch nicht für Anfang kommenden Jahres geplant.“ Stattdessen finden reguläre Umbauarbeiten statt. Gabriele Formann fordert ein Gehaltsplus: „Wir haben in der Corona-Zeit zurückgesteckt. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir etwas zurückbekommen. Wir haben es uns verdient!“