In Rosenheim ereignete sich am ersten Weihnachtsfeiertag eine tragische Familientragödie. In einem Einfamilienhaus wurden die Leichen zweier Kinder im Alter von 6 und 7 Jahren sowie ihre verletzte Mutter gefunden. Die 39-jährige Mutter steht unter dringendem Verdacht, ihre beiden Kinder getötet zu haben. Nach einem Suizidversuch der Mutter wurde sie in Untersuchungshaft genommen, während die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei intensiv vorangetrieben werden.
Initiale Ermittlungen ergeben, dass die Mutter ihren Kindern am 24. oder in der Nacht auf den 25. Dezember mit einem Werkzeug tödliche Verletzungen zugefügt haben könnte. Obduktionen und weitere Befragungen haben den Verdacht gegen die Mutter erhärtet. Bislang gibt es keine Hinweise auf die Beteiligung anderer Personen. Ein Ermittlungsrichter erließ einen Haftbefehl, und die Frau wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Auffälligkeiten in ihrem psychischen Zustand wurden festgestellt, weshalb fachärztliche gutachterliche Untersuchungen zeitnah durchgeführt werden sollen.
Psychische Belastungen nach Familientragödien
Zum Thema Familientragödien und deren Auswirkungen auf Kinder berichtet eine Studie in den Niederlanden von signifikanten psychischen Problemen, die Kinder erleben, deren Eltern durch ihren Partner getötet wurden. Laut dieser Studie wurden zwischen 2003 und 2012 insgesamt 137 Fälle erfasst, in denen ein Elternteil durch den Partner umgebracht wurde. In den meisten Fällen waren die Kinder zur Tatzeit am gleichen Ort, was zu erheblichen Traumata führte. Von den hinterbliebenen 256 Kindern leidet ein großer Teil an Entwicklungsstörungen und psychischen Belastungen.
In Deutschland ist die Forschung über solche Tötungen in der Familie begrenzt. Eine Analyse aus dem Jahr 2016 zeigt, dass 20% der Mordopfer vom eigenen Partner getötet wurden, wobei mehr als 91% der Opfer Frauen waren. Kinder, die solche Gewalt erfahren haben, benötigen über Jahre hinweg umfassende Unterstützung, die oft nicht gewährleistet ist. Über die Hälfte der betroffenen Kinder stammt aus eingewanderten Familien, und viele haben in gewalttätigen Familienverhältnissen gelebt, bevor sie selbst zu Opfern wurden, was die Notwendigkeit der Entwicklung von Eskalationsskalen für Jugendämter zur besseren Gefahrenlageabschätzung verdeutlicht.
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