In Berlin hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) scharfen Widerspruch gegen die Entscheidung der Europäischen Kommission eingelegt, die Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) um ein weiteres Jahr zu verschieben. Dies wird als gravierender Rückschritt für den Schutz der Wälder sowie für den Klimaschutz gewertet.
Der Bundesgeschäftsführer der DUH, Sascha Müller-Kraenner, äußerte sich zu der Maßnahme und erklärte, dass die Verschiebung ein verheerendes Signal sei. "Mit der Entscheidung zur Verschiebung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten sendet die EU-Kommission ein fatales Signal. Es bedeutet ein verlorenes Jahr für den Schutz unserer Wälder und den Klimaschutz," ergänzte er.
Kritik an der Europäischen Kommission
Die DUH befürchtet, dass die Verzögerung nicht nur die dringend benötigten Schutzmaßnahmen für die Wälder untergräbt, sondern auch dazu führen könnte, dass bestehende hohe Standards der Verordnung gefährdet werden. Müller-Kraenner betonte, dass diese rechtlichen Rahmenbedingungen nun leichter angegriffen und möglicherweise aufgeweicht werden könnten. Er forderte das Europäische Parlament auf, wachsam zu bleiben und für den Erhalt dieser Standards einzutreten.
Zusätzlich bemerkte Müller-Kraenner, dass die Verschiebung der Verordnung nur durch ein Rückspracheverfahren mit dem EU-Parlament und dem Rat angenommen werden könne. Dies lässt Raum für mögliche Einflussnahmen, da sich die Entscheidung in einem unsicheren politischen Klima abspielt.
Die Relevanz dieser Regulierung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, besonders im Kontext des globalen Klimawandels. Die EUDR wurde initiiert, um sicherzustellen, dass nur Produkte in den europäischen Markt gelangen, die nicht mit der Abholzung von Wäldern, insbesondere tropischen Regenwäldern, in Verbindung stehen. Die Schutzmaßnahmen sind ein grundlegender Teil der Strategie, um die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren und die Biodiversität zu bewahren.
Die geplante Verschiebung ist für viele Akteure ein Alarmzeichen. Gegner dieser Entscheidung argumentieren, dass die EU damit nicht nur ihre eigenen Klimaziele gefährdet, sondern auch Verantwortung auf internationaler Ebene vernachlässigt. "Das taktische Aufschieben darf nun auf keinen Fall dazu führen, dass die hohen Schutzstandards der Verordnung über Umwege abgeschafft werden," warnte Müller-Kraenner. Dieser Rückschlag könnte langfristige negativen Auswirkungen auf die globalen Klimaziele nach sich ziehen.
Die DUH fordert daher sofortige Maßnahmen des Europäischen Parlaments, um diese Regulierung wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Die Diskussion um den Klimaschutz wird zunehmend emotional und dringlich, wobei jeder gescheiterte Schritt für den Wald- und Klimaschutz als Verlust für die Zukunft betrachtet wird.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.presseportal.de.
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