Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts, bekannt als ORTAK, hat der BRK-Kreisverband Erlangen-Höchstadt kürzlich Besuch aus der türkischen Partnerstadt Beşiktaş empfangen. Diese Stadt liegt in einer Region, die besonders anfällig für Erdbeben ist. Nach den verheerenden Erschütterungen im Februar 2023 wurde eine Zusammenarbeit im Bereich Zivil- und Katastrophenschutz sowie der Aufbau einer Suchhundestaffel ins Leben gerufen.
Das Hauptziel dieser Initiative besteht darin, die Bevölkerung in Beşiktaş über wichtige Maßnahmen des Zivil- und Katastrophenschutzes aufzuklären und durch den Austausch zwischen den Städten eine gemeinsame Expertise aufzubauen. „Wir möchten voneinander lernen und unser Netzwerk erweitern“, betont ein Vertreter des BRK. Die Implementierung dieser Pläne schaut nicht nur auf Theorie, sondern auf praktische Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort.
Praktische Ausbildung in Deutschland
Bei ihrem Besuch in Deutschland erhielten zwei Hundetrainer aus Beşiktaş die Gelegenheit, mit erfahrenen Multiplikatoren des BRK, Ute Wittig und Thomas Mach, Trainings auf realistischen Übungsplätzen zu erleben. Hierbei stand die Suche mit Rettungshunden in eingestürzten Gebäuden auf einem Trümmergelände im Vordergrund. Begleitet von einer Dolmetscherin lernten die türkischen Hundeführer, wie sie die speziellen Techniken zur Flächen- und Trümmersuche optimal einsetzen können.
Ein weiterer Höhepunkt des Besuchs war die Anwesenheit des Direktors für Zivil- und Katastrophenschutz der Stadt Beşiktaş, der zusammen mit seinen Kollegen an verschiedenen Vorführungen und Vorträgen teilnahm. Deren Fokus lag auf den Strukturen und Abläufen des BRK-Katastrophenschutzes in Erlangen. Unter anderem wurden Informationen zum Aufbau des Rettungsdienstes präsentiert, und die Bergwacht Erlangen demonstrierte ihre Ausrüstung sowie die Nutzung von Drohnen im Einsatz.
Besonders informativ waren die Vorträge von Prof. Christoph Tiebel, der als Landesfachdienstleiter für das Rettungshundewesen beim BRK tätig ist. Er erläuterte die Techniken und Methoden der Rettungshundearbeit. Transkribiert wurden die Präsentationen von Hatice Bilgin, einer Notfallsanitäterin, die wertvolle Einblicke in die praktische Umsetzung ihres Wissens gab.
Technische Ausstattungen und Einsatzmöglichkeiten
Ein Rundgang durch die räumlichen Gegebenheiten beinhaltete die Vorstellung des LKLD-Fahrzeugs der Bergwacht, welches besondere Ausstattungen zur Suche nach Vermissten bereithält. Die Präsentation der Drohnentechnologie hob die modernsten Möglichkeiten der Katastrophenhilfe hervor. Weitere Geräte, die gezeigt wurden, umfassten einen Gerätewagen Sanität, der für die Betreuung von bis zu 200 Personen ausgelegt ist, und spezielle Mobilitätsfahrzeuge, die in unwegsamem Gelände eingesetzt werden.
Darüber hinaus informierten die Bereitschaften über ihre speziellen All-Terrain-Vehicles (ATVs) und diverse Einsatzfahrzeuge wie den Lada-Geländewagen, welche im Krisenfall von entscheidender Bedeutung sein können. Die Unterstützungseinheit für die Sanitätseinsatzleitung stellte ebenfalls ihre Kommunikationszentrale vor, die für effiziente Einsätze an größeren Einsatzstellen unerlässlich ist. Auch die Wasserwacht Erlangen war mit Fahrzeugen und Booten vertreten, die für Notfälle auf dem Wasser bestens ausgestattet sind.
Zusammenfassend konnte durch diesen Besuch ein wichtiger Austausch stattfinden, der sich nicht nur auf die direkt involvierten Personen erstreckt, sondern auch langfristige positive Effekte für die betroffenen Gemeinden in beiden Ländern verspricht. Die Implementierung der erlernten Methoden in Beşiktaş wird hoffentlich dazu beitragen, die Effizienz des Katastrophenschutzes in dieser gefährdeten Region deutlich zu erhöhen. Für weitere Informationen erhalten interessierte Leser gesammelte Daten und Details über die Initiative auf www.skverlag.de.