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Ehen in Deutschland: Wo das verflixten 7. Jahr wirklich scheitert!

Die Diskussion über das Thema Ehescheidungen in Deutschland ist alles andere als neu. Besonders die Frage, in welchem Jahr die meisten Paare ihre Beziehung beenden, sorgt immer wieder für Aufregung. Die sogenannte „verflixte 7. Jahr“ wird dabei häufig thematisiert. Doch wie stellt sich die Realität dar? Ein Blick auf die aktuellen Statistiken gibt Aufschluss.

Eine Analyse von Statista aus dem Jahr 2020 zeigt, dass die meisten Ehen nicht tatsächlich im siebten Jahr scheitern. Bei den Scheidungen war die höchste Zahl im fünften und sechsten Jahr zu verzeichnen. So wurden im Jahr 2020 insgesamt 7.446 Ehen nach fünf Jahren, 7.458 nach sechs Jahren und 7.192 Ehen nach sieben Jahren geschieden. Daher könnte man meinen, dass das fünfte und sechste Jahr kritischere Phasen für viele Paare darstellen.

Ehedauer und Scheidungsziffern

Interessanterweise hat sich die durchschnittliche Ehedauer bis zur Scheidung über die letzten Jahre hinweg verändert. Während Paare im Jahr 2009 noch durchschnittlich 14,3 Jahre verheiratet waren, stieg dieser Wert bis 2016 leicht auf 15 Jahre, nur um dann bis 2020 wieder auf 14,7 Jahre zu sinken. Aktuell sind Paare in Deutschland also im Schnitt etwas weniger als 15 Jahre verheiratet.

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Die Scheidungsquote ist ein weiterer wichtiger Indikator in dieser Diskussion. Diese wird berechnet, indem die Anzahl der Scheidungen durch die Anzahl der Eheschließungen geteilt wird. Die Scheidungsquote hat seit 1960 kontinuierlich zugenommen, bis sie 2005 mit 51,92 % einen Höchststand erreichte – mehr als jede zweite Ehe wurde damals geschieden. Seitdem sind die Quoten zunächst gesunken, aber ab 2019 zeigte sich ein neuer Anstieg auf 38,52 % im Jahr 2020. Ein möglicher Grund für den Anstieg könnte die Corona-Pandemie sein, da viele Paare in den Lockdowns verstärkt mit Kommunikationsproblemen zu kämpfen hatten.

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung bringt eine interessante Perspektive in die Diskussion ein. So gab es im Jahr 2018 in Deutschland 148.066 Ehescheidungen, jedoch war die Zahl der aufgelösten Ehen durch den Tod eines Partners fast dreimal so hoch. Diese Statistiken verdeutlichen, dass viele Ehen auch über den Tod hinaus Bestand haben.

Zudem verfügt Deutschland über einen vergleichbaren Platz unter den europäischen Staaten, wenn es um Scheidungsraten geht. Im Jahr 2018 lag die Zahl der Scheidungen bei 1,9 je 1.000 Einwohner. Dies ist vergleichbar mit den Zahlen in Ländern wie Spanien (2,0) und Frankreich (1,9). Auf der anderen Seite sticht Portugal mit 69,0 Scheidungen pro 100 Eheschließungen hervor und zeigt damit eine hohe Scheidungsrate im europäischen Vergleich auf.

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Insgesamt betrachtet zeigen die Statistiken, dass das Thema Scheidung in Deutschland weiterhin komplex und vielschichtig bleibt. Es spiegelt sich nicht nur in den Zahlen wider, sondern auch in den individuell gelebten Geschichten der betroffenen Paare und Familien. Weitere interessante Informationen zu den Ehedauern und Scheidungsquoten können Interessierte hier nachlesen.

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