In Duisburg tobt eine hitzige Debatte rund um die Zukunft syrischer Flüchtlinge, die seit den politischen Umwälzungen in ihrem Heimatland nach Deutschland geflüchtet sind. Günter Spikofski, der Geschäftsführer der Duisburger Tafel, kritisiert die aktuellen Rufe nach schnellen Abschiebungen. "Flüchtlinge sind keine besseren oder schlechteren Menschen als Deutsche", betont er und fordert einen rationalen Umgang mit der Situation, statt voreilig über Rückführungen nachzudenken. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass sich nahezu 55 Prozent der syrischen Geflüchteten in Deutschland auf Sozialleistungen stützen, was die Politiker alarmiert und zur Diskussion über deren Rückkehr anregt. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung.
Die Duisburger Tafel verzeichnet in der aktuellen Lage einen Anstieg an Bedürftigen, wobei viele Kunden aus der Ukraine kommen, da diese Gruppe momentan stärker vertreten ist. Spikofski zeigt sich besorgt über die wachsende Armut in Deutschland, die sowohl Ausländer als auch Deutsche betrifft. In seinen zehn Jahren bei der Tafel hat er nur einmal negative Erfahrungen mit einem deutschen Hilfesuchenden gemacht. Den Aufnahmestopp der Essener Tafel für Ausländer bezeichnet er als falsch und verständlich, merkt jedoch an, dass die Probleme nicht durch Migranten verursacht werden. "Die Tafeln sind überfordert, das Armutsproblem in Deutschland zu lösen", stellt er nüchtern fest, wie im Bericht des Stern vermerkt.
Das Hauptanliegen von Spikofski bleibt die Integration der hilfsbedürftigen Flüchtlinge, die hier oft als Lösung für den Fachkräftemangel angesehen werden könnten. Er fordert mehr Engagement, um ihnen zu helfen, sich in die Gesellschaft einzufügen und ihnen Qualifikationen anzubieten, die sie benötigen, um einen Beitrag zu leisten. "Im Moment, wo wir drüber reden, dass wir zu wenig Arbeitskräfte haben, wäre es vielleicht sinnvoller, darüber nachzudenken, was wir tun können, um die Leute, die hier sind, weiter zu qualifizieren", sagt er abschließend.
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