Drohnenalarm über Deutschland: Was steckt hinter den geheimen Flügen?

Am 8. Januar 2025 wurden über kritischer Infrastruktur in Deutschland mutmaßliche Spionagedrohnen gesichtet. Trotz des Einsatzes von Polizei und Hubschraubern gelang es nicht, die Drohnen abzufangen. Die Sichtung dauerte anderthalb Stunden und umfasste auch Drohnen über dem Marinestützpunkt in Wilhelmshaven sowie angrenzenden Gebieten. Der Polizeibericht beschreibt die Drohnen mit „ständig wechselnden Flug- und Schwebebewegungen“.

Deutsche Sicherheitsbehörden zeigen sich zunehmend besorgt über die mögliche militärische Nutzung dieser Drohnen. Der Grünenpolitiker Konstantin von Notz berichtete, dass „beinahe täglich“ Drohnenüberflüge in Deutschland gemeldet werden, oft mit dem Verdacht auf Spionageabsichten. Niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) äußerte, dass die Polizei derzeit „keine angemessenen Mittel“ gegen militärische Drohnen zur Verfügung habe und bezeichnete die Überflüge als „Teil der hybriden Kriegsführung“. Sie forderte eine Überprüfung der Trennung von Polizei und Bundeswehr.

Komplexe Abläufe der Drohnenabwehr

In der Regel ist die Landespolizei verantwortlich für die Abwehr von Drohnen im verbotenen Luftraum, während bei Bahnanlagen und 13 Flughäfen die Bundespolizei zuständig ist. Militärische Anlagen fallen hingegen in den Zuständigkeitsbereich der Bundeswehr, die über die beste Drohnenabwehrtechnik verfügt, jedoch im Inneren nur unterstützend tätig werden kann.

Ein vergleichbares Konzept zur Nutzung von Drohnen zeigt sich auch im Ukraine-Konflikt. Laut einem Bericht von ZDF haben Drohnen in diesem Krieg eine Schlüsselrolle eingenommen. Die Ukraine hat eine hohe Abschussquote von über 90% bei russischen Shahed-Drohnen erreicht und entwickelt kontinuierlich innovative Ansätze zur Bekämpfung feindlicher Drohnen. Zudem experimentiert Russland mit verschiedenen Techniken zur Steuerung und Nutzung von Drohnen, darunter auch Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed 136.

Beide Vorfälle zeigen die steigende Relevanz von Drohnen in militärischen Konflikten und Sicherheitsfragen, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.