Die rbb-Produktion „Das Strohmann-Kartell – Dienstleister für die Mafia“ hat beim renommierten Medienfestival Prix Europa die Auszeichnung für die beste TV-Investigation gewonnen. Die Ausstellung dieser prestigeträchtigen Ehrung fand am Freitagabend im Roten Rathaus in Berlin statt und zog ein zahlreiches internationales Publikum an.
Diese packende Dokumentation wurde von den erfahrenen Journalisten Adrian Bartocha und Jan Wiese erstellt und beschäftigt sich mit einem ernsten und weitreichenden Thema: der organisierten Kriminalität in Deutschland. Ihr Bericht zeigt detailliert, wie das System der Strohmann-Rekrutierung funktioniert. Strohmann-Eintreiber werden oft für kriminelle Aktivitäten missbraucht, und das Duo hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen undurchsichtigen Mechanismus zu durchleuchten und öffentlich zu machen. Die Recherche führt nicht nur durch verschiedene deutsche Städte, sondern auch in osteuropäische Kleinstädte, wo viele der involvierten Akteure wohnen.
Die Akteure und die Auswirkungen
Bartocha und Wiese haben in ihrer gründlichen Recherche Strohmann-Darsteller identifiziert und sich mit ihnen unterhalten, um die Hintergründe und die profitorientierten Strukturen zu verstehen, die diese gefährlichen Praktiken aufrechterhalten. Notare, Dolmetscher und Consulting-Firmen kommen dabei als zentrale Akteure ins Spiel. Ihr Zusammenspiel verstärkt das Ausmaß der organisierten Kriminalität, das in Deutschland immer mehr an Einfluss gewinnt. Die Dokumentation verdeutlicht die komplexen Zusammenhänge und geht der Frage nach, wer tatsächlich von diesen Machenschaften profitiert und welche kriminellen Ziele verfolgt werden.
Die Preisverleihung war jedoch nicht nur ein Event für die rbb-Dokumentation. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Ehrung der deutschen Nachrichtenmoderatorin Mirjam Kottmann. Sie erhielt den Titel „European Journalist of the Year 2024“ für ihren unermüdlichen Einsatz in der Medienbranche. Mirjam Kottmann hebt sich besonders hervor, da sie die erste Moderatorin im deutschen Fernsehen ist, die regelmäßig eine Nachrichtensendung im Rollstuhl präsentiert. Mit dieser Auszeichnung werden ihre Verdienste anerkannt, die dazu beigetragen haben, strukturelle Barrieren in den Medien zu überwinden.
Auch die Filmliebhaber kamen auf ihre Kosten: Ein weiterer Preis des Abends ging an die ARD-Produktion „Die Zweiflers“. Diese Mini-Serie, die sich mit dem Leben einer jüdischen Familie in Frankfurt auseinandersetzt, wurde als beste Mini-Serie ausgezeichnet und zeigte erneut die Wertschätzung für hochwertig erzählte Geschichten im deutschen Fernsehen.
Insgesamt verdeutlichte das Prix Europa-Festival die vielschichtigen Bereiche des Journalismus und der medialen Präsentation, während gleichzeitig auf die brisanten Themen, wie die organisierte Kriminalität, eingegangen wurde. Die Auszeichnung der rbb-Produktion ist eine wichtige Anerkennung für die Bedeutung investigativer Journalistik und deren Rolle bei der Aufdeckung gesellschaftlicher Missstände.
Für mehr Informationen über die Preisverleihung und die vorgestellten Arbeiten, siehe den Bericht auf www.rbb24.de.