Die Bierbrauerei in Deutschland steht vor einer kritischen Wende. Laut aktuellen Berichten ist die Anzahl der Brauereien in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren um beeindruckende 93 auf nur noch 1.459 gesunken. Dies berichtet krone.at, wobei viele der betroffenen Betriebe traditionelle Marken sind. Dies bedeutet ein abruptes Ende eines zuvor jahrelang anhaltenden Aufschwungs, der hauptsächlich durch die wachsende Begeisterung für Craftbier und die damit verbundene Gründung neuer Mikrobrauereien geprägt war.
Besonders betroffen sind die Bundesländer Bayern und Nordrhein-Westfalen, wo sowohl die absoluten als auch die relativen Rückgänge besonders stark ausgeprägt sind. Bayern verliert 50 Brauereien, während Nordrhein-Westfalen 24 weniger zählt. Angesichts dieser Krise betont der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Christian Weber, dass viele kleine und traditionelle Betriebe jetzt vor existenziellen Herausforderungen stehen. Ursachen wie die Corona-Pandemie, die Energiepreiskrise und eine allgemeine Konsumzurückhaltung drücken auf die Betriebsmittel dieser Brauereien. Weber erklärte gegenüber n-tv.de, dass die Preise, die für überlebenswichtige Investitionen notwendig wären, von großen Lebensmittelkonzernen nicht durchgesetzt werden können, was für viele Betriebe problematisch wird.
Zukunft der Brauereien ungewiss
Der Druck nimmt zu, denn viele Brauereien stehen vor entscheidenden Investitionen, um bis 2045 klimaneutral zu werden. Ein Wechsel von Gas zu Strom könnte bedeuten, dass Anlagen zu 80 Prozent neu gebaut werden müssen. Einige Technologien befinden sich noch in der Entwicklung, was die Unsicherheit für die Betriebe weiter erhöht. „Wir appellieren dringend an die künftige Regierung, bezahlbare Energie und Planungssicherheit bereitzustellen“, so Weber. Dies könnte Voraussetzung dafür sein, dass es zu neuen Gründungen kommt. Positive Nachrichten kommen jedoch aus Sachsen, wo die Anzahl der Brauereien um sieben auf insgesamt 84 angestiegen ist, und Thüringen, wo ein Plus von vier auf 47 Braustätten verzeichnet wurde. Hier zeigt sich, dass es trotz der allgemeinen rückläufigen Tendenz auch Lichtblicke gibt.
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