Deutschland steht am Scheideweg: Verteidigungsminister Boris Pistorius hat klargestellt, dass die Bundesrepublik nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad nicht untätig bleiben kann. Während eines Besuchs in Jordanien sagte Heiko Pistorius, dass man Geduld und Entschlossenheit zeigen müsse, um die Transition Syriens zu unterstützen. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass Syrien nicht erneut zum Spielball externer Mächte wie Russland oder Iran wird, erklärte er. Bereits im Januar 2024 plant der Minister Gespräche in der Türkei, um die Situation im Nahen Osten weiter zu erörtern, wie Deutschlandfunk berichtete.
In einem Interview mit den tagesthemen äußerte Pistorius die Notwendigkeit einer stärkeren militärischen und politischen Präsenz Deutschlands in Syrien, um Stabilität in der Region zu fördern. Vor dem Hintergrund der Machtübernahme durch die islamistische Gruppe Hayat Tahrir al-Scham (HTS) am 27. November, die zu einem massiven Vorstoß in Syrien führte, sei eine klare Signalisierung des europäischen Interesses an Stabilität erforderlich. "Jede Fehlentwicklung nutzt den falschen Kräften", warnte Pistorius und betonte die Risiken einer weiteren Fluchtbewegung durch Instabilität. Er förderte zudem eine mögliche Zusammenarbeit mit den neuen Machthabern in Syrien, falls der politische Kurs klar definiert sei. “Keinesfalls zurückziehen” ist die klare Botschaft des Ministers, der zudem einen Ausbau deutscher militärischer Einsatzmöglichkeiten im Irak ins Spiel brachte, um die dortigen Sicherheitskräfte besser auszubilden, wie die Tagesschau hervorhebt.