Tino Chrupalla, der Parteichef der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD), sorgt für Aufsehen mit alarmierenden Aussagen zur NATO-Mitgliedschaft Deutschlands. In einem Interview mit der „Welt“ stellte er die Notwendigkeit des NATO-Bündnisses grundsätzlich in Frage und kritisierte, dass Europa gezwungen sei, die Interessen der USA zu vertreten. „Das lehnen wir ab“, so der AfD-Politiker, der zudem anmerkt, dass Deutschland sich überlegen müsse, ob die NATO für sie weiterhin von Nutzen sei. Wie n-tv berichtete, betonte Chrupalla sogar, dass die Verteidigungsgemeinschaft die Interessen aller europäischen Staaten, einschließlich der Russlands, respektieren müsse.
Russlands Sieg im Ukraine-Krieg
Chrupalla geht noch weiter und fordert die Bundesregierung auf, den Sieg Russlands im Ukraine-Krieg anzuerkennen. Seiner Meinung nach haben die bisherigen Bemühungen, die Ukraine zu unterstützen, versagt. „Russland hat diesen Krieg gewonnen“, erklärte Chrupalla und drängte darauf, dass die Realität auch in Berlin anerkannt werden müsse. Gleichzeitig positioniert sich die AfD im Hinblick auf eine bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar, wo sie laut Umfragen zwischen 18 und 19 Prozent der Wählergunst erhält, berichtet krone.at.
Die AfD verfolgt im kommenden Wahlprogramm eine Formulierung, die die NATO allerdings weiterhin als zentrales Element der deutschen Sicherheitsstrategie sieht – bis ein unabhängiges europäisches Militärbündnis aufgebaut ist. Chrupalla hatte bereits vor, dass sich die anderen Parteien anpassen sollten, und beschränkte sich im Gespräch keineswegs auf sanfte Sprache. Er rief die politische Konkurrenz dazu auf, sich seinen und den Positionen der AfD zu öffnen, während er gleichzeitig die Wehrpflicht in Deutschlands Verteidigungsstrategie verankert sieht.