In Schwäbisch Gmünd äußern Einzelhändler und Geschäftsleute zunehmend Besorgnis über die Situation in der beliebten Ledergasse. Trotz ihrer Attraktivität als Einkaufsstraße gibt es Berichte über eine zunehmende Drogenszene und unzureichende Sicherheitsmaßnahmen. Die Anwohner und Geschäftsinhaber fordern nun Maßnahmen wie Kameras zur Überwachung der Straße, um die Sicherheit zu erhöhen und die Probleme in den Griff zu bekommen.
Daniel Moriello, der in der Ledergasse eine Eisdiele betreibt, hebt hervor, dass die Situation sich in den letzten drei Jahren verschlechtert hat. „Immer wieder liegen hier verwendete Spritzen auf dem Bürgersteig“, erzählt er. Die Bänke entlang des künstlich angelegten Bachs seien häufig Anlaufstellen für Personen, die übermäßig Alkohol konsumieren. Moriello hat auch Handgreiflichkeiten beobachtet, wobei die Polizei regelmäßig eintrifft, was ihm Sorgen bereitet.
Erhöhte Sicherheitsbedenken
Die Geschäftsleute haben der Stadt einen Antrag überreicht, um die Ledergasse mit Videokameras auszustatten. „Wir stechen dich ab“ – solche Drohungen sind für Stefan Preiß, der dort eine Energieberatung betreibt, keine Seltenheit. Er und andere Händler berichten von einer Zunahme von Drogenhandel, insbesondere in den Bereichen hinter den Häusern. Besonders problematisch sei der Spielplatz neben dem Gewerkschaftshaus, der als Umschlagplatz für Drogen genutzt wird. „Dort sehen wir immer wieder Drogenkonsum“, berichtet Preiß.
Außerdem beklagt er, dass die schmalen Durchgänge zwischen den Häusern als öffentliche Toiletten genutzt werden. Dies belastet nicht nur das Geschäftsumfeld, sondern führt auch zu einem Rückgang der Besucherzahlen. Kirsten und Christoph Markowetz, die in der Ledergasse die „Galerie der Sinne“ betreiben, bestätigen diese Beobachtungen und betonen, dass die Probleme bereits seit Jahren bestehen. „Die Anliegen der Geschäftsleute scheinen nicht ernst genommen zu werden“, stellen sie fest.
Alternativen zur Problemlösung
Die Markowetz-Eheleute plädieren für eine offene Diskussion, um Lösungen zu finden, und verweisen auf das Beispiel Kulmbach, wo ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen das Problem des übermäßigen Alkoholkonsums erfolgreich angegangen ist. „Es ist notwendig, dem Abwärtstrend gegenzusteuern“, erklären sie. Bürgermeister Christian Baron zeigt Verständnis für die Bedenken, betont jedoch, dass der Drogenhandel eine Frage der Kriminalität sei und die Ledergasse nicht als kriminelles Zentrum gilt.
Er weist zudem darauf hin, dass der Wunsch nach Videokameras sowohl positive als auch negative Aspekte hat – einerseits die Sicherheit, andererseits den Datenschutz und das Recht auf Privatsphäre. Die Diskussion um Kameras in der Ledergasse ist also nur ein Teil der komplexen Probleme, mit denen die Stadt umgeht. Die Anforderungen der Geschäftsinhaber und die Notwendigkeit, die Rechte aller Bürger zu wahren, müssen in Einklang gebracht werden.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Stadt auf die wachsenden Beschwerden reagieren wird und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in der Ledergasse ergriffen werden. Der Druck auf die Verantwortlichen wächst, die Sicherheit in diesem zentralen Einkaufsbereich zu erhöhen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Anwohner zu berücksichtigen. Die Haltung der Behörden in dieser Sache wird kritisch beobachtet, da eine Lösung nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch die Lebensqualität der Stadtbewohner beeinflussen könnte. Für mehr Infos zu den aktuellen Entwicklungen kann der Artikel auf www.gmuender-tagespost.de konsultiert werden.
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