
Bad Schandau ist seit Donnerstagabend in Aufruhr! Die einzige Straßenbrücke über die Elbe, die Bundesstraße 172, ist wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt. Bürgermeister Thomas Kunack ist im Dauerstress, sein Telefon steht nicht still. „Nein, das sind keine Falschmeldungen“, versichert er besorgt den Anrufern. Die Kurstadt, die seit 1877 mit dieser Brücke verbunden ist, fühlt sich nun wie in der Vergangenheit, als Schmilka nur mit dem Boot erreichbar war.
Die Brückensperrung hat nicht nur Auswirkungen auf die Urlauber, die sich dennoch nicht von ihrem Besuch abhalten lassen, sondern auch auf die Berufspendler. Kai Bigge, der täglich von links- nach rechtselbisch pendelt, muss nun einen Umweg von über 50 Kilometern in Kauf nehmen. „Ich habe mir sofort ein Deutschland-Ticket gekauft“, sagt er frustriert. Auch Hoteliers sind besorgt, wie ihre Mitarbeiter nach der Arbeit nach Hause kommen sollen, wenn die Fähren nicht mehr fahren. Die Fährzeiten wurden zwar bis 22:30 Uhr verlängert, doch das reicht nicht für alle.
Rettungsdienst neu organisiert
Die Brückensperrung hat auch den Rettungsdienst auf Trab gehalten. Ein Rettungswagen wurde sofort nach Königstein verlegt, um die Hilfsfristen einzuhalten. Die Feuerwehren sind zwar gut ausgestattet, doch die Verkehrsplaner stehen vor einer Herausforderung: Alle Buslinien müssen neu organisiert werden, da die Brücke nun nicht mehr befahrbar ist. Uwe Thiele, Geschäftsführer des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, hat sofort Maßnahmen ergriffen, um den Schülerverkehr und die Pendler zu sichern. „Nachts um 3 Uhr waren wir fertig“, berichtet er nach einer schlaflosen Nacht.
Die Brücke wurde aufgrund von Rissbildung und Rostfahnen gesperrt, was die Experten des Landesamts für Straßenbau und Verkehr alarmiert hat. Die Brücke, die in den 1970er Jahren erbaut wurde, wird nun auf ihre Sicherheit überprüft. Bis Ende des Jahres sollen weitere Ergebnisse vorliegen, ob eine Reparatur möglich ist oder ob die Brücke für immer geschlossen bleibt. Bad Schandau ist in der Zwischenzeit eine geteilte Stadt, und die Bewohner müssen sich auf lange Umwege einstellen!
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