
In Serbien beträgt die politische Unruhe ein alarmierendes Ausmaß, während der Vorarlberger Model Maria Maksimovic jüngst vor Ort war. Sie schildert eindringlich ihre Eindrücke aus Belgrad, wo sie die bedrückende Atmosphäre der massiven Protestbewegungen erlebte. Diese Proteste, die sich seit Monaten ausweiten und inzwischen alle Altersgruppen mobilisiert haben, sind eine Reaktion auf die Unzufriedenheit mit der Regierung von Präsident Aleksandar Vučić. Maksimovic, die in Belgrad ein Produkt vermarkten wollte, bemerkte sofort, dass die Stadt von einer tiefen Traurigkeit geprägt war. „Normalerweise ist es dort überfüllt mit Touristen, aber dies Mal war alles anders – die Straßen waren leer, und die Menschen schienen betroffen“, berichtete sie, wie VOL.AT festhielt.
Hinter den Demonstrationen steckt ein tragischer Anlass: Der Einsturz eines Vordachs in Novi Sad, bei dem 15 Menschen, darunter zwei Kinder, starben. Dieser Vorfall gilt als Symbol für die weit verbreitete Korruption in Serbien, eine Prüfung für die Regierung, die gefährliche Bauvorschriften ignoriert haben könnte. Seitdem sind Studenten von 65 der 80 Hochschulen im Land im Streik, und die Proteste haben sich über 300 Städte erstreckt, wobei laut Umfragen mehr als 61 Prozent der Bevölkerung diese Forderungen unterstützen, wie WSWS berichtete. Trotz der Gefahren, die von Mitgliedern der nationalistischen Regierungspartei ausgehen, die sogar auf friedliche Demonstranten mit Gewalt reagieren, bleibt der Widerstand stark.
Ein Riss in der Gesellschaft
Maksimovic stellte fest, dass der Dialog zwischen den Generationen tief gespalten ist: Während ältere Menschen häufig pro Vučić eingestellt sind, lehnen viele jüngere die Regierung ab oder haben keine klare Meinung. „Es ist auffällig, dass viele einfach mit dem Strom schwimmen“, bemerkte sie in ihrem Interview. Zudem hat sie die unerschütterliche Entschlossenheit der Studenten bewundert, die trotz aller Widrigkeiten für Veränderungen kämpfen. Ihre Verbindung zu Serbien bleibt stark, selbst angesichts der politischen Spannungen. Die zentrale Forderung der Protestierenden bleibt die umfassende Aufklärung des Unglücks in Novi Sad sowie die Bestrafung der verantwortlichen Behörden. Doch die Regierung bleibt bisher still, was die Besorgnis über mangelnde Transparenz und Korruption weiter nährt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung