In Aleppo, der nordsyrischen Metropole, hat eine blitzartige Offensive islamistischer Rebellengruppen, angeführt von der Dschihadistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS), fast die gesamte Stadt in ihre Gewalt gebracht. Nach jahrelangem Stillstand im syrischen Bürgerkrieg sieht sich Präsident Baschar al-Assad durch den Vormarsch unter Druck, während in der Stadt zunehmend Angst und Unsicherheit herrschen, wie KAP berichtet.
Die Bevölkerung von Aleppo ist ohne ordentliche Lebensversorgung und unter einer strengen Ausgangssperre leidend. Sie berichten von dem starken Militäraufgebot in den Straßen, das die Militizen errichtet haben. Obwohl laut Berichten keine Übergriffe auf Zivilisten, einschließlich der Christen, registriert wurden, ist die Angst vor möglichen Repressionen groß. Laut Nabil Antaki, einem Arzt vor Ort, herrscht eine unübersichtliche Situation, in der verschiedene Milizen ohne gemeinsame Kommandostrukturen agieren. Viele Einwohner flüchten über die Nebenstraßen, da die Hauptverbindung nach Homs von den Dschihadisten kontrolliert wird, was zu langen Staus führt, wie ZDF berichtete.
Lebensbedingungen dramatisch verschlechtert
Die Lebensbedingungen in Aleppo haben sich drastisch verschlechtert. Der Zugang zu Strom ist begrenzt, und die Temperaturen sinken in der Nacht auf Null Grad. Infolgedessen sind die Menschen in der Stadt auf Generatoren angewiesen, doch diese sind aufgrund der Ausgangssperre nicht verfügbar. Die Angst vor einer weiteren Verschlechterung der Sicherheitslage ist greifbar: Das syrische Militär plant eine Gegenoffensive, während die Rebellen gezielt nach Mitgliedern der syrischen Armee und geheimdienstlichen Angehörigen fahnden. Die politischen Perspektiven für den Konflikt bleiben vage und unsicher, da kein Ende in Sicht ist.
Der syrisch-orthodoxe Erzbischof Butros Kassis sowie andere Geistliche haben erklärt, dass sie trotz der Gefahr in der Stadt bleiben werden und über soziale Netzwerke versuchen, die Gläubigen zu beruhigen. Die militärischen Erfolge der Dschihadisten stellen eine gravierende Wendung dar und legen die fragile Sicherheitslage in Syrien offen, die durch das Versagen einer politischen Lösung weiter verschärft wird.
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