In Ritterhude ist eine Baustelle im Gange, die sich auf die Riesstraße konzentriert und dort mit unerwarteten Verzögerungen verbunden ist. Anfänglich wurde erwartet, dass die Reparatur am Schmutzwasserkanal bereits am 11. Oktober abgeschlossen sein würde. Allerdings hat sich herausgestellt, dass die Arbeiten umfangreicher sind als zunächst geplant. Das zuständige Unternehmen Hansewasser gab bekannt, dass die Sanierungsmaßnahmen nun bis zum voraussichtlichen Termin am 25. Oktober 2023 andauern werden, mit der Möglichkeit einer Fertigstellung bis Ende der 44. Kalenderwoche, also spätestens am 3. November.
Anfangs basierte der Zeitplan auf einer Untersuchung des Kanals mittels Kameratechnologie. Hierbei wurde das Innere des Kanals von einem Roboter erfasst. Nach den gesammelten Daten hoffte man, die Schäden durch eine Innenabdichtung mithilfe eines harzgetränkten Glasfaserschlauchs schnell beheben zu können. Dieses Verfahren hatte an einer anderen Stelle in der Riesstraße kurz zuvor bereits erfolgreich Anwendung gefunden. Doch nun wurde klar, dass die ursprünglich angedachte grabenlose Sanierung nicht umsetzbar ist.
Notwendigkeit des Aufgrabens
Oliver Ladeur, Pressesprecher von Hansewasser, erklärte, dass das gesamte Schachtbauwerk erheblich abgesackt und bereits in Schieflage geraten sei. Die Experten hätten daraufhin entschieden, dass ein Aufgraben unumgänglich sei, um die Schwere des Schadens zu beheben. Bereits vor einer Woche begannen die Arbeiten, bei denen ein Bereich von vier mal fünf Metern um den Gully ausgegraben wurde. Der Einsatz von Steckfiltern ermöglicht es, das Wasser aus der Grube absaugen, ohne eine aufwendige Tiefbrunnen-Lösung zu wählen, die mehr Zeit in Anspruch genommen hätte.
Die Arbeiten schreiten voran, und der Bereich wird bis zu einer Tiefe von 5,5 Metern ausgegraben werden. Aktuell befinden sich die Bauarbeiten bei ungefähr vier Metern Tiefe. Zeigt sich die Notwendigkeit, das Wasser aus der Grube abzusaugen, kommen speziell gestaltete Filter ins Spiel, die einen punktuellen Unterdruck erzeugen, um das Wasser effizient abzuführen.
Sanierung des Schachtes und Planung der Erweiterung
Am Montag werden die neuen Bauteile vor Ort eintreffen, und die Sanierung des Schachtes soll am Dienstag beginnen. Ladeur betont, dass diese Maßnahme komplex ist und besondere Herausforderungen mit sich bringt, vor allem durch die Notwendigkeit der Sandeinspülung. Die gut durchdachte Planung sieht vor, dass der bestehende und beschädigte Schacht nicht einfach im Boden bleiben kann, sondern vollständig ersetzt werden muss.
Sobald der neue Schacht errichtet ist, folgen die Übergänge zum Kanal. In der Zwischenzeit wird das Schmutzwasser umgepumpt, da es für die Hygiene und die Funktionsfähigkeit des Systems unerlässlich ist, dass dieses weiterhin fließt. Ladeur merkt an, dass beim Schmutzwasser keine Kompromisse gemacht werden können, selbst wenn es nötig ist, die Trinkwasserversorgung vorübergehend abzuschalten.
Eine weitere interessante Feststellung betrifft die Dichtheit des Kanals an der Schadstelle: Es wurde festgestellt, dass der Kanal in dieser Region dicht ist. Daher wurde die ursprüngliche Idee, die Schäden mittels des Glasfaserschlauches zu reparieren, verworfen. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass in Zukunft Undichtigkeiten auftreten, die durch Sandeintrag entstehen könnten. Hansewasser plant, ein umfassendes Sanierungskonzept für die gesamte Länge des Kanals in der Riesstraße zu entwickeln. Oliver Ladeur schätzt jedoch, dass die Umsetzung dieser großen Maßnahme voraussichtlich eine Frist von zwei Jahren in Anspruch nehmen wird.
Insgesamt verdeutlichen die Fortschritte und Herausforderungen bei der aktuellen Sanierung nicht nur die Notwenigkeit sorgfältiger Planung im Infrastrukturbereich, sondern auch die Komplexität von Baumaßnahmen in urbanen Umgebungen. Dabei bleibt abzuwarten, welche weiteren Erkenntnisse aus dieser Situation gewonnen werden können und wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird.
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