In einem dramatischen Kriminalfall, der die Hansestadt Bremen erschütterte, wurde die berüchtigte Millionen-Diebin Yasemin G. zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Am Montag fiel das Urteil: Sechs Jahre und neun Monate muss Yasemin G. hinter Gitter, weil sie 8,2 Millionen Euro aus einer Geldtransportfirma gestohlen hatte. Das Urteil kam am Landgericht Bremen zustande, nachdem die Angeklagte den Diebstahl gestanden hatte. Sie hatte während der Tat selbst gezählt und gehofft, den Löwenanteil der Beute, nämlich rund sechs Millionen, abzusahnen. Doch am Ende blieb ihr nur ein Bruchteil von rund 20.000 Euro. Bild berichtete ausführlich, dass die Angeklagte vor Gericht mit teurem Modeschmuck, darunter eine Chanel-Brille und Moncler-Jacke, ihre Liebe zum Luxus zur Schau stellte.
Der Coup selbst ereignete sich am 21. Mai 2021, als Yasemin G. mit Komplizen die Firma "Loomis" in Bremen ins Visier nahm. Ursprünglich dafür zuständig, Geldscheine in Kassetten zu verpacken, wandelte sich ihre Arbeit an diesem Tag in eine raffinierte Diebestour. Die 8,2 Millionen Euro wurden clever im Müll versteckt, dann nach draußen gebracht und mit Yasemin verschwand auch die Beute. Die darauf folgende öffentliche Fahndung der Polizei blieb erfolglos, und ihre Flucht führte sie als erstes in die Türkei.
Eiskalter Plan und bittere Abrechnung
Mit Hilfe ihrer Freundin Büşra S. und deren Freund Yigit T. – einem Callcenter-Leiter und Enkeltrickbetrüger – setzte Yasemin den Plan um, die Millionen zu ergaunern. Yigit T. hatte wilde Ideen vom Tunnelgraben bis zur Geiselnahme, aber am Ende war es Yasemins geniale Strategie, die realisiert wurde. Nach einer spannungsgeladenen Verfolgungsjagd, die ganze 1033 Tage dauerte, stellte sich Yasemin G. schließlich den Behörden. Ihr Kampf um das gestohlene Geld wurde nach einem Chaos an Ereignissen, darunter ein Überfall, bei dem ihr damaliger Freund schwer verletzt wurde, zu ihrem Verhängnis.
Interessanterweise blieben die Millionen bis heute unauffindbar. Trotz der gerichtlichen Anordnung zur Rückzahlung der Summe bleibt die Frage, wo sich die Beute tatsächlich befindet, unbeantwortet. Vor Gericht gab Yasemin an, dass ihre fünf Komplizen das Geld in die Türkei transportiert hätten und sich im Laufe der Jahre daran bereichert haben könnten.
Luxusleben ohne Happy End
Die Richterin des Falles machte klar, dass "Yasemin kein weiblicher Robin Hood" sei, sondern einzig und allein darauf aus war, sich ein Leben in Luxus zu finanzieren. Dieser Traum endete für sie im Gefängnis, während der Verbleib der Millionen weiterhin ein Rätsel bleibt.
Ein weiterer Wendepunkt in der Geschichte war die Verurteilung von Yasemins Freundin Büşra S. im Mai 2022, die zu drei Jahren Haft wegen Beihilfe verurteilt wurde. Spannend bleibt die Frage, was aus den Millionen geworden ist, und vor allem, wie Yasemin G. die Rückzahlung leisten will. Wie Bild erneut bestätigt, bleibt die spektakuläre Beute weiterhin verschwunden.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung