Ein wichtiges Kapitel für die Infrastruktur in Niedersachsen wird am Mittwoch geschrieben, wenn das letzte Bauteil der neuen Friesenbrücke über die Ems eingebaut wird. Wie Tagesschau berichtet, wurde das beeindruckende, 1.800 Tonnen schwere und 145 Meter lange Element mit Hilfe von Schleppern von Papenburg nach Weener transportiert. Um dies zu bewerkstelligen, wurde die Ems extra aufgestaut, um die Strömung zu verringern und einen reibungslosen Einbau zu gewährleisten. Die Fertigstellung ist für Donnerstagmorgen vorgesehen, vorausgesetzt, die Wetterbedingungen spielen mit.
Technologische Meisterleistung für die Schifffahrt
Was diese Brücke besonders macht, ist ihre geplante Drehfunktion. Nach dem Entriegeln wird der drehbare Teil zunächst angehoben und anschließend gedreht, um großen Schiffen eine Passage zu ermöglichen. Diese Neuerung macht die Friesenbrücke zur größten Hub-Drehbrücke Europas und ein zentraler Bestandteil der Bahnstrecke zwischen Bremen und Groningen, auch bekannt als Wunderlinie. Der Neubau war nach der Zerstörung der alten Brücke durch einen Frachter im Dezember 2015 notwendig geworden, wie NDR erläutert.
Die Deutsche Bahn plant diesen bedeutenden Bau nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlich. Der Transport der Brückenteile erfolgt größtenteils über Wasserwege, um Verunreinigungen durch Lärm und Verkehr zu minimieren. Der gesamte Neubau wird voraussichtlich mehr als 200 Millionen Euro kosten – eine erhebliche Kostensteigerung im Vergleich zu den ursprünglich veranschlagten 125 Millionen Euro. Die Brücke soll zum Fahrplanwechsel 2024/2025 in Betrieb genommen werden und damit die Emsquerung für Fußgänger, Radfahrer und den Schienenverkehr wiederherstellen, die seit der Zerstörung unterbrochen war.
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