Dresden – Ein dramatisches Ereignis hat die Stadt in der Nacht zum 11. September erschüttert. Ein ohrenbetäubender Knall riss die Bewohner aus dem Schlaf, als die Carolabrücke in der historischen Altstadt plötzlich zusammenbrach und in die Elbe stürzte. Glücklicherweise wurde bei diesem Vorfall niemand verletzt. Neun Minuten zuvor hatte noch eine Straßenbahn die Brücke passiert.
Nach dem Unglück hat ein Souvenirgeschäft einen bemerkenswerten Schritt gewagt. Der Inhaber, Hendrik Dietrich, verkauft Stücke der eingestürzten Brücke als Andenken. Trotz der Tragödie kam es zu einem regelrechten Ansturm auf diese Souvenirs. Schon am ersten Tag standen die Kunden Schlange, um ein Stück Geschichte zu erwerben.
Souvenir-Verkäufe boomen
Die Trümmerteile werden in zwei Größen angeboten: kleine Steine von vier bis neun Zentimetern kosten 10 Euro, während die größeren Steine für 20 Euro erhältlich sind. Jedes Stück wird mit einer lasergravierten Plakette geliefert, die dem Käufer die Echtheit des Souvenirs bescheinigt. „Wir bieten die Möglichkeit, ein greif- und erlebbares Stück Erinnerung zu erwerben“, erklärte Dietrich stolz. „Ein kleines Stück Carolabrücke mit Echtheitszertifikat des beauftragten Abbruch-Unternehmens.“
Die Souvenirs, die nicht einfach von der Unglücksstelle stammen, wurden zuvor von Dietrich vom Schlamm befreit. „Das gesamte Projekt war recht aufwendig“, so der Unternehmer weiter. Zuerst musste er mit der Firma in Kontakt treten, die mit dem Abriss beauftragt war, bevor er die Trümmerteile abholte.
Der Umsatz im Souvenirgeschäft boomte: Bereits am ersten Abend waren alle 200 Steine aus dem Online-Shop ausverkauft. Am darauf folgenden Morgen warteten zahlreiche Menschen vor dem Geschäft auf weitere Exemplare. Dietrich versprach: „Wir werden jede Bestellung erfüllen, benötigen jedoch eine Lieferzeit von etwa 14 Tagen bis zur Auslieferung oder Abholung.“ Er steht nun vor der Herausforderung, neue Steine zu besorgen und diese zu reinigen.
„Ich hätte ohne Witz genug Anfragen, um eine Stein-Manufaktur zu eröffnen“, scherzt Dietrich. Von jedem Verkauf geht zudem ein Euro an den Dresdner Fernsehturm, der zurzeit saniert wird.
Kosten der Brücke und Wiederaufbau
Die Stadt sieht sich durch den Einsturz der Carolabrücke nicht nur mit einem Unglück konfrontiert, sondern auch mit erheblichen Kosten. Erste Schätzungen zufolge wird der Schaden auf etwa sieben Millionen Euro beziffert. Darüber hinaus hat ein Hochwasser die Arbeiten am geplanten Wiederaufbau der Brücke bereits verzögert. Diese Umstände machen die Situation umso drängender.
Während die Menschen darüber nachdenken, ob sie ein Stück der eingestürzten Carolabrücke kaufen würden, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Dresden weiterentwickelt. Die Tragödie hat nicht nur materielle Schäden hinterlassen, sondern auch die Gemeinschaft und die Erinnerung an ein Stück Geschichte berührt.
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