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Lübeck ehrt Widerstandskämpferin Gertrud Meyer mit Stolperstein

In Lübeck wird heute ein Stolperstein für die mutige Widerstandskämpferin Gertrud Meyer (1914-2002) verlegt, die an der Seite von Willy Brandt gegen den Nationalsozialismus kämpfte und ein wichtiges Zeichen der Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit setzt!

In Lübeck wird heute ein Stolperstein zu Ehren von Gertrud Meyer verlegt, einer bedeutenden Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Diese Gedenktafel wird vor ihrem Geburtshaus in der Lübecker Altstadt installiert. Gertrud Meyer, die 1914 geboren wurde, war nicht nur die langjährige Lebenspartnerin von Willy Brandt, dem späteren Bundeskanzler, sondern auch eine aktive Kämpferin gegen das NS-Regime.

Der Stolperstein wird um 16 Uhr im Beisein von Vertretern der Lübecker Initiative für Stolpersteine eingeweiht. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, an die Opfer der Nationalsozialisten zu erinnern und die Geschichte des Widerstands lebendig zu halten. Gertrud Meyer stellte sich mit ihrem Engagement in den 1930er Jahren dem Terror und der Unterdrückung entgegen, die zu dieser Zeit in Deutschland herrschten.

Die Gemeinsamkeit im Widerstand

In den frühen Jahren ihrer Beziehung kämpften Meyer und Brandt gemeinsam gegen den Nationalsozialismus. Doch ihre Lebenswege trennten sich 1939, als Meyer ohne Brandt in die USA emigrierte. Zuvor hatte sie im Juli 1933, nach einer fünf Wochen dauernden Haft, Deutschland verlassen und war Brandt ins Exil nach Norwegen gefolgt. Dort setzten beide ihre Widerstandsaktivitäten fort.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Gertrud Meyer in die norwegische Hauptstadt Oslo zurück, wo sie als Sekretärin in einem Patentbüro arbeitete. Ihr Leben endete 2002 in Oslo im Alter von 89 Jahren. Die Verlegung des Stolpersteins ist ein wichtiges Symbol für die Würdigung von Menschen, die in einer dunklen Zeit für ihre Überzeugungen gekämpft haben und dabei oft persönliche Opfer bringen mussten.

Das Projekt der Stolpersteine, welches von dem Künstler Gunter Demnig gestartet wurde, zeigt mittlerweile große Resonanz. Seither wurden über 75.000 Stolpersteine in 1265 Kommunen in Deutschland und in 21 weiteren europäischen Ländern verlegt. Diese Gedenktafeln sind nicht nur Erinnerungsschilder, sondern auch ein Aufruf zur Nachdenklichkeit über die Vergangenheit und die Werte, für die Menschen wie Gertrud Meyer eintraten.

Indem solche Initiativen die Geschichten von Widerstandskämpfern in die öffentliche Wahrnehmung rücken, wird der Bogen zur heutigen Gesellschaft geschlagen, die sich weiterhin mit Fragen von Gerechtigkeit, Menschenrechten und Toleranz auseinandersetzen muss. Der Stolperstein für Gertrud Meyer erinnert nicht nur an ihr mutiges Handeln, sondern auch an die Wertschätzung für alle, die gegen Unrecht aufgestanden sind.


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