Am nördlichen Rand der Erfurter Altstadt soll ein einzigartiges Ausstellungshaus zum Thema Sucht und Prävention entstehen, wie die Stiftung Welt der Versuchungen und die Stadt Erfurt bekanntgaben. Vor den Bauarbeiten, die idealerweise im Herbst 2025 beginnen sollen, müssen jedoch archäologische Untersuchungen durchgeführt werden, da das geplante Areal am Huttenplatz auf eine jahrhundertelange Nutzung zurückblickt. Fachleute erwarten, dass auf dem Parkplatz, wo einst mittelalterliche Steinkeller lagen, noch weitere bedeutende Funde gemacht werden. Im nächsten Jahr sind entsprechende Untersuchungen geplant, da bereits in der Umgebung Siedlungsreste aus verschiedenen Epochen dokumentiert wurden, berichten die Experten der Stiftung und des Landesamts für Archäologische Denkmalpflege (thueringen.de).
Das zukünftige Gebäude, das aus Holz und Recycling-Materialien erbaut werden soll, wurde kürzlich im Rahmen eines europaweiten Architekturwettbewerbs ausgezeichnet. Der Entwurf von AFF Architekten und POLA Landschaftsarchitekten überzeugte durch seine einladende, ökologisch durchdachte Gestaltung mit lichtdurchfluteten Räumen. Die erste Etage wird für Workshops und ein Café eingerichtet, während die oberen Etagen Platz für wechselnde Ausstellungen bieten. Zudem wird ein großzügiger Lichthof für Veranstaltungen eingerichtet, wobei der Bau mit einem Gesamtbudget von rund 20 Millionen Euro realisiert werden soll (welt-der-versuchungen.de).
Architekturwettbewerb als Wendepunkt
Mit insgesamt 18 eingereichten Entwürfen stellte der Wettbewerb einen bedeutenden Schritt für das innovative Raumkonzept dar. Der Preis für das beste Design unterstreicht die Wichtigkeit, ästhetische und funktionale Ansprüche zu vereinen. Thomas Bader, Stiftungsratsvorsitzender, betonte, dass die prämierten Entwürfe sowohl eine einladende Atmosphäre schaffen als auch den Grundsätzen der Suchtprävention gerecht werden. „Das neue Ausstellungshaus wird nicht nur zu einem Ort für eine breite Öffentlichkeit, sondern auch zu einem wichtigen Teil des Stadtbildes,“ sagte er. Die Stiftung plant, wissenschaftliche Erkenntnisse über Sucht in immersives Design und künstlerische Installationen zu übersetzen, um das Thema direkt und verständlich zu vermitteln.