
In der Slowakei ereignete sich ein dramatischer Vorfall, als ein Braunbär zwei Männer angriff und einen von ihnen schwer verletzte. Der Vorfall ereignete sich in der Gebirgsregion Kleine Fatra, nahe dem beliebten Sutovo-Wasserfall, wo die beiden Männer, ein Jäger mit seinem Sohn, gerade Salz für Wildtiere nachfüllten. Dabei überraschten sie offenbar den Bären, der sich im Unterholz versteckte. Der ältere Mann musste mit schweren Biss- und Kratzwunden per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden, während der jüngere lediglich leichte Verletzungen erlitt, als er versuchte, sich zu schützen und stürzte, wie oe24.at berichtete.
Im Zusammenhang mit diesem Vorfall wurde das Gebiet ab sofort von Naturschützern sowie dem Einsatzkommando Braunbär überwacht. Wanderer wurden aufgefordert, erhöhte Vorsicht walten zu lassen. In der Slowakei leben derzeit rund 1.200 freilebende Braunbären, die in der Regel den Menschen aus dem Weg gehen. Überraschende Begegnungen können jedoch zu gefährlichen Situationen führen, insbesondere wenn Bärenmütter ihre Jungen bedroht sehen. In den letzten Jahren kam es vereinzelt zu tödlichen Zusammenstößen, was die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen deutlich macht. Diese Sichtweise wird auch durch die Sorgen unterstrichen, die die Regierung nach den Empfehlungen von Naturschützern und Politikern hatte, als sie die Jagd auf sogenannte "Problembären" diskutierte, bei der bis zu 100 Exemplare zum Abschuss freigegeben werden sollen.
Verbreitung und Schutz der Braunbären
Die Braunbären, einst weit verbreitet in Europa, sind heutzutage nur noch in wenigen Ländern zu finden, auch aufgrund von durch menschliche Aktivitäten verursachten Lebensraumverlust und Jagd. Der WWF schätzt, dass in Europa noch rund 17.000 von ihnen leben, vor allem in den Karpaten. Diese imposanten Tiere benötigen große Reviere, die sich bis zu mehreren hundert Quadratkilometern erstrecken können, was heutzutage rar geworden ist. Die Rückkehr von Braunbären in die bayerischen Alpen, wie durch wiederholte Bärenspuren belegt, zeigt jedoch, dass in Deutschland geeignete Lebensräume vorhanden sind. Die Wiederansiedlung von Bären hängt maßgeblich von der Akzeptanz in der Bevölkerung ab, da die Erfahrungen mit dem sogenannten „Problembär“ Bruno, der vor einigen Jahren in Deutschland für Aufregung sorgte, verdeutlichen, wie schwierig das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier sein kann. WWF.de schildert zudem mithilfe von Verhaltens-Tipps, wie Menschen in Bärenregionen sicher unterwegs sein können.
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