In Prenzlau wird ein ungewöhnliches Projekt ins Leben gerufen: Zwei winzige, mietfreie Tiny Houses stehen bereit, um als Winterquartier für Igel zu dienen! René Stüpmann, Geschäftsführer der Wohnbau GmbH, präsentierte stolz die kleinen Häuschen, die den stachligen Tieren einen geschützten Rückzugsort bieten. „Die Prenzlauer Innenstadt ist fast voll vermietet. Darauf können wir wohl zurecht stolz sein“, erklärte Stüpmann bei einem Pressetermin im Seebad.
Die winzigen Behausungen sind zwar zu klein für Menschen, aber sie sind der perfekte Platz für Igel, die sich auf den Winterschlaf vorbereiten. Bürgermeister Hendrik Sommer und die Stadtvertreter zeigten sich begeistert von dieser tierfreundlichen Initiative. „Hier können die Stachelhäuter wohl getrost Winterschlaf machen“, sagte Sommer und lobte das Geschenk der Wohnbau GmbH, das den Igeln ein sicheres Zuhause während der kalten Monate bietet.
Ein Jahr für die Igel
2024 wird als Jahr des Igels gefeiert, ausgerufen von der Deutschen Wildtierstiftung. Stüpmann und sein Team haben bereits weitere Maßnahmen ergriffen, um auf die Bedürfnisse dieser Tiere aufmerksam zu machen, darunter die Ausstattung von Kindergärten mit Igelhäusern. „Die Kinder erfuhren Spannendes über Eddys Freunde“, berichtete Marketingexpertin Jenny Busse und enthüllte, dass Igel zwischen 5000 und 7000 Stacheln besitzen – im Gegensatz zu ihrem Maskottchen Eddy mit nur 26 Stacheln.
Doch die Igelhäuser allein lösen nicht das grundlegende Problem. Florian Andres, Sachbearbeiter für Landschafts- und Umweltplanung, wies darauf hin, dass die Stadt und viele Privatgärten oft zu ordentlich sind. „Der liegengelassene Laubhaufen und wilde Ecken sollten kein Indiz für Faulheit sein“, so Andres. Diese naturbelassenen Bereiche bieten Schutz und Nahrung für die Igel, die einheimische Pflanzen und Unterschlüpfe brauchen, um durch den Winter zu kommen.