In der idyllischen Prignitz ist es ein jährliches Drama: Igel in Not! Andrea Löblich vom Verein „Wildtiere in Not“ ist zur Stelle, wenn verzweifelte Tierfreunde anrufen – und das kommt oft vor! Ein junger Raubvogel vergangene Woche, der sich im Kühlergrill eines Autos verfang, war nur der jüngste Fall. Doch diesen Herbst erleben die Tierschützerinnen ein weiteres besorgniserregendes Phänomen: die Überpopulation von Igeln. „Oft kommen die Anrufe leider viel zu spät!“, klagt Löblich. Diese stachligen Geschöpfe sind dem Schicksal oft nicht gewachsen, da Finder häufig viel falsch machen.
Immer wieder werden Igel in einem kritischen Zustand gebracht, etwa weil sie falsches Futter erhalten haben. „Viele wissen nicht, dass Äpfel und andere Obstsorten für Igel tabu sind!“, warnt Löblich eindringlich. Stattdessen sind es Katzenfutter und lebende Insekten, die den kleinen Stacheltieren helfen können. Die Pflege von Igeln übernehmen Löblich und ihre Kollegin Rosi Gersheimer aus Gerdshagen – ihr Ziel: die Tiere wieder stark genug zu machen, um den Winter zu überstehen.
Nicht jeder gefundene Igel braucht tatsächlich Hilfe
Doch nicht jeder Igel liegt hilflos im Gebüsch! „Wenn der Igel munter und aktiv ist, sollte man ihn besser in Ruhe lassen“, erklärt Löblich. Aber natürlich gibt es auch die schwachen Exemplare, die dringend Unterstützung brauchen. „Unter 500 Gramm Körpergewicht haben sie ohne menschliche Hilfe keine Chance“, bekräftigt Gersheimer. Wichtig ist die Erstversorgung: Ist der Igel unterkühlt oder hat er sich eingerollt, ist sofortige Hilfe gefragt! Ein warmes Handtuch oder ein Wärmekissen können hier Wunder wirken.
Nicht minder gefährlich sind die verbreiteten Irrtümer über Igelflöhe – angeblich eine plage Machen Sie sich keine Sorgen: Diese Parasiten sind wenig gefährlich. Aber das fälschliche Behandeln mit Anti-Parasiten-Mitteln kann fatale Folgen haben: Seine tödliche Vergiftung ist oft die Folge. Jeder, der einem Igel begegnet, sollte nach der Erstversorgung gleich die nächste Igelpflegestelle kontaktieren. In Gerdshagen steht der Verein „Wildtiere in Not“ bereit, um den kleinen Kerlen das Überleben zu sichern! Andrea Löblich ist unter 0162/60 26 761 erreichbar – ein Anruf kann das Leben eines Igels retten!