In einem alarmierenden Bericht hat sich die Situation der Tafeln in der Region Oder-Spree drastisch verschärft. Laut Siegfried Unger, dem Leiter der Gesellschaft für Arbeit und Soziales (Gefas), ist die Anzahl hilfesuchender Menschen in diesem Jahr um ein Drittel gestiegen. Insbesondere Sozialhilfeempfänger und Migranten, darunter viele Ukrainer, suchen verstärkt Unterstützung an den Tafeln in Städten wie Erkner, Beeskow, Fürstenwalde, Storkow und Rüdersdorf. Für das Jahr 2024 wird mit insgesamt 80.000 Anfragen gerechnet, was das Ausmaß der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten verdeutlicht. Unger äußert, dass viele ältere Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, sich schämen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, was die Tragik der Lage verstärkt. Diese erschreckenden Zahlen machen deutlich, dass die Tafeln unter enormem Druck stehen, insbesondere angesichts von steigenden Kosten und einer unsicheren Wirtschaftslage, wie rbb24 berichtete.
Kämpfende Tafeln
Die Tafeln erleben nicht nur einen Anstieg der Anfragen, sondern stehen auch vor finanziellen Herausforderungen. Unger betont die Tatsache, dass die Betriebskosten, einschließlich Miet- und Energiekosten, die Tafeln an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten bringen. Vor allem die Müllentsorgung von Essensresten und anderen Abfällen stellt eine erhebliche Belastung dar. Großspenden von Unternehmen sind rar, und Unger äußert das dringende Bedürfnis nach einer pauschalen staatlichen Finanzierung, um die Finanzierungslücke zu schließen. Die sogenannte „Bürokratie-Monster“ macht diesen Prozess noch komplizierter und belastet die Ressourcen der Tafeln zusätzlich, wie in einer umfassenden Analyse über die Rolle der Tafeln im deutschen Sozialsystem angegeben wird. Die Tafeln sind ein wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastruktur, und die Thematik der Armut wird voraussichtlich immer brisanter, so Springer Link.