Oranienburg. In der Familie Arendt wird das Wort „Mama“ gleich doppelt verwendet! Elsa, das Pflegekind, hat sowohl eine leibliche Mutter als auch eine Pflegemutter, Sandra Arendt. „Das ist manchmal echt verwirrend“, gesteht die Pflegemutter. Seit sieben Jahren gehört Elsa zur Familie, und der Kontakt zur leiblichen Mutter bleibt bestehen, auch wenn die Grenzen zwischen den beiden Mamas immer mehr verschwommen sind.
Die Geschichte der Arendts begann eher zufällig, als sie ein Pflegekind aufnahmen, das die Schwester von Matthias Arendt nicht mehr betreuen konnte. „Ich habe von jetzt auf gleich eine Windel wechseln müssen“, erzählt Sandra, die anfangs skeptisch war, aber schnell die Herausforderung annahm. Um auf die neue Rolle vorbereitet zu sein, absolvierten die Arendts eine Schulung, die ihnen die organisatorischen und rechtlichen Aspekte der Pflegeelternschaft näherbrachte. In Oberhavel leben derzeit etwa 190 Kinder in Pflegefamilien, und der Bedarf an Pflegeeltern ist weiterhin hoch.
Die Herausforderungen des Pflegeelternseins
Die Arendts haben mittlerweile drei Pflegekinder in Langzeitpflege. „Kinder passen sich schnell an, weil sie an das Gute glauben und offen sind“, sagt Sandra. Jedes Kind bringt seine eigene Geschichte mit, und die Familie hat gelernt, offen über die leiblichen Eltern zu sprechen. „Manchmal sind die Kinder traurig, dass sie nicht bei ihren leiblichen Eltern sein können“, erklärt Sandra und versucht, ihnen zu vermitteln, dass ihre Eltern die Hilfe bekommen, die sie benötigen.
Die Arendts sind sich bewusst, dass sie nicht jedem Kind helfen können, aber sie haben sich entschieden, ihre Familie nicht weiter zu vergrößern. Als eine Anfrage für eine dringende Kurzzeitpflege kam, war Sandra hin- und hergerissen. Letztendlich kam die Absage, und sie atmete erleichtert auf, denn das Kind konnte in seiner eigenen Familie bleiben. In der Familie Arendt gibt es keinen Unterschied zwischen leiblichen und Pflegekindern – alle sind gleichwertig und Teil einer liebevollen Gemeinschaft.
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