In Hennigsdorf, einer Stadt im Landkreis Oberhavel, wird der französische Zugbauer Alstom eine bedeutende Umstrukturierung vornehmen. Von nun an wird an diesem Standort keine Herstellung neuer Züge mehr stattfinden. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen auf die Bereiche Digitalisierung und Service. Die Mitteilung erfolgte am Mittwoch und bringt eine wichtige Wendung für die Zukunft von Alstom in Deutschland.
Laut den Informationen des Unternehmens werden alle laufenden Projekte, die bisher in Hennigsdorf betreut wurden, künftig an die Werke in Bautzen (Sachsen) und Salzgitter (Niedersachsen) übertragen. Diese Verlagerung entspricht einem deutlich klaren strategischen Fokus. Die Hennigsdorfer Niederlassung soll künftig als Schlüsselstandort für die wesentlichen Wachstumsbereiche der Digitalisation sowie des Services fungieren.
Konzentrierte Serviceleistung
Ein zentrales Element dieser Neuausrichtung ist die Bündelung des Service-Geschäfts. Das bedeutet konkret, dass Reparatur- und Wartungsarbeiten von verschiedenen Standorten – darunter Görlitz, Mannheim und Kassel – nach Hennigsdorf verlagert werden. Alstom versichert, dass das Arbeitsvolumen am Standort Hennigsdorf weiterhin stabil bleiben wird, trotz der Änderungen in der Produktion.
Die Spezialisierung auf bestimmte Bereiche ist Teil einer umfassenderen Strategie von Alstom, die darauf abzielt, die deutschen Produktionsstätten effizienter zu gestalten. Ein Teil dieser Strategie ist die Verlagerung von Rohbauarbeiten nach Osteuropa, was als Schritt betrachtet wird, um Kosten zu optimieren und den Anforderungen des Marktes besser gerecht zu werden.
Schließung des Görlitzer Werks
Im Rahmen dieser Neuausrichtung wird auch das Werk in Görlitz, in dem derzeit rund 700 Mitarbeiter tätig sind, bis Ende März 2026 geschlossen. Dies führt zu einer Debatte über die Auswirkungen solcher Entscheidungen auf die Beschäftigten und die Branche insgesamt. Trotz dieser Unsicherheiten versucht Alstom, den Mitarbeitern in Hennigsdorf eine langfristige Perspektive zu bieten, indem der Standort als ein Zentrum für Service und Digitalisierung positioniert wird, während die Mitarbeiter in Görlitz auf andere Möglichkeiten umgeschult oder unterstützt werden sollen.
Diese Entwicklungen haben das Potenzial, den regionalen Markt zu beeinflussen, da Alstom versucht, die Position im Wettbewerb durch die Konzentration auf Wachstumsmärkte zu stärken. Die Entscheidung wird sowohl von den Gewerkschaften als auch von den politischen Entscheidungsträgern genau beobachtet, da die Veränderungen in der Zugindustrie nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die gesamte Branche betreffen werden. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.rbb24.de.