Nauen. Ein schwerer Vorwurf schwebt über dem Ordnungsamt in Nauen: Tierquälerei! Der Tierschutzverein Falkensee-Osthavelland erhebt schwere Anschuldigungen, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamts nicht auf Tierleid reagiert und sich für nicht zuständig erklärt haben. Die Vereinsvorsitzende Monika Kruschinski, selbst Tierärztin, spricht von zwei Beschwerden, die 2023 beim Veterinäramt des Landkreises Havelland eingereicht wurden.
Im Fokus der Vorwürfe stehen zwei dramatische Fälle: eine angefahrene Katze und vier verwaiste, halb verhungerte Katzenjunge. Auf einem Grundstück in Nauen wurde ein bereits totes Kätzchen gefunden, während ein weiteres im Sterben lag. Nur zwei der Tiere konnten gerettet werden. Die Tierschützer werfen dem Ordnungsamt Untätigkeit vor. Eine Tierschützerin äußert sich anonym und sagt, dass das Ordnungsamt Nauen für seine Untätigkeit bei Tierleid bekannt sei.
Ordnungsamt Nauen wehrt sich gegen die Vorwürfe
Gordon Gaschler, der Leiter des Ordnungsamtes, weist die Vorwürfe entschieden zurück. Er erklärt, dass das Ordnungsamt allen gemeldeten Fällen von Tierleid nachgeht, sofern diese in die Zuständigkeit der Stadt fallen. Das Problem? Das Ordnungsamt sieht sich nicht für herrenlose Tiere verantwortlich. Laut Gaschler ist die örtliche Ordnungsbehörde in der Regel nur für gefährdende Maßnahmen zuständig, nicht für streunende Katzen.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 2022 wurden in Nauen lediglich drei Hunde und eine Katze als Fundtiere gemeldet. Im Vergleich dazu meldete Rathenow im gleichen Jahr 27 Katzen! Während Rathenow für Fundtiere eine Tagespauschale an das Tierheim zahlt, hat Nauen kein eigenes Tierheim und kann sich somit nicht um die steigende Zahl herrenloser Tiere kümmern. Der Tierschutzverein Falkensee-Osthavelland fängt jährlich rund 200 Katzen zur Kastration ein, doch die unkontrollierte Vermehrung der Streuner bleibt ein großes Problem.
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