In Berlin wurde ein neuer Fall von Diphtherie verzeichnet, der aus dem Umfeld eines bereits erkrankten Schülers an einer Waldorfschule stammt. Der Landkreis Havelland teilte mit, dass im Rahmen der Kontaktpersonennachverfolgung ein weiteres positives Testergebnis vorlag. Glücklicherweise zeigt die betroffene Person aufgrund ihrer Impfung nur einen milden Verlauf der Krankheit und ist inzwischen wieder negativ getestet worden.
Der ursprüngliche Fall trat vor kurzem auf, als ein zehnjähriger Schüler aufgrund einer akuten Rachenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der Verdacht auf respiratorische Diphtherie wurde durch Laboranalysen bestätigt, nachdem das Krankenhaus einen entsprechenden Hinweis gegeben hatte. Dieses Kind musste aufgrund seines Gesundheitszustands in eine spezialisierte Klinik in Berlin verlegt werden, wo es vorübergehend invasiv beatmet werden musste. Über die genauen Bedingungen der Behandlung äußerte sich die Charité, wo der Schüler behandelt wird, aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht näher.
Schwere der Erkrankung
Diphtherie ist eine ernstzunehmende bakterielle Infektionskrankheit, die nicht nur Hals- und Atemprobleme verursacht, sondern auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen kann. Erkrankte können zunächst Halsschmerzen, Fieber und Atemgeräusche feststellen, welche durch eine Schwellung des Halses begleitet werden können. Gewisse Symptome, die vor allem bei Rachendiphtherie auftreten, sind lebensbedrohlich, wenn sie nicht behandelt werden. Historisch gesehen war Diphtherie einst als "Würgeengel der Kinder" bekannt, da sie Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Todesfälle unter Kindern verursachte.
Die Zahl der Diphtheriefälle in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen, vor allem dank der Einführung der Impfung im Jahr 1913. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gab es in diesem Jahr in Deutschland 37 bestätigte Diphtheriefälle, wobei zwei davon in Berlin registriert wurden. Zum Vergleich: In den letzten Jahren lag die Anzahl der jährlichen Neuinfektionen im ein- oder zweistelligen Bereich, mit Ausnahmen in 2022 und 2023, als über 100 Fälle festgestellt wurden.
Impfung und Prävention
Impfungen gelten als wichtiger Bestandteil des Gesundheitsschutzes und sind für junge Kinder und Erwachsene empfehlenswert. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät von der Grundimmunisierung für Säuglinge bis zur Auffrischung alle zehn Jahre. Diese Maßnahmen haben wesentlich dazu beigetragen, die Häufigkeit von Diphtheriefällen in der Bevölkerung zu verringern und damit auch die potenziellen Gefahren dieser Infektion erheblich zu reduzieren. Der letzte Vorfall zeigt jedoch, dass die Gefahr, die von dieser Krankheit ausgeht, nicht vollständig gebannt ist und dass daher die Sensibilisierung für Impfungen weiterhin von Bedeutung bleibt.
Für weitere Details sowie aktuelle Informationen zu diesem Fall ist ein vertiefender Bericht auf www.merkur.de verfügbar.
Details zur Meldung