In Brandenburg und Berlin ist die Diphtherie, eine einst als ausgerottet geltende Krankheit, zurückgekehrt. Ein zehn Jahre alter, ungeimpfter Schüler aus dem Havelland hat sich mit dieser infektiösen Erkrankung angesteckt und wird derzeit invasiv beatmet. Diese alarmierenden Neuigkeiten zeigen, wie ernst die Situation ist, da Diphtherie als hochansteckend gilt und erhebliche gesundheitliche Risiken birgt.
Der Junge wurde nach ersten Behandlungsschritten wegen einer akuten Entzündung der Rachenmandeln in ein Krankenhaus in Brandenburg eingeliefert. Dort wurde der Verdacht auf eine respiratorische Diphtherie geäußert, der durch Laboruntersuchungen bestätigt wurde. Aufgrund seines kritischen Gesundheitszustands wurde er in eine Berliner Klinik verlegt, wo er momentan behandelt wird. Berichten zufolge erhält der Junge medizinische Versorgung an der renommierten Charité.
Infektionsfälle und Maßnahmen
Zusätzlich zu dem erkrankten Jungen wurde eine zweite Infektion im Umfeld des Schülers gemeldet. Diese Person soll jedoch geimpft sein und zeigt lediglich milde Symptome, sodass sie inzwischen negativ getestet wurde. Diese Entwicklungen haben zur Folge, dass die gesamte Klasse des betroffenen Kindes vorübergehend vom Unterricht befreit wurde. Schulleiter Merten Bangemann-Johnson berichtete, dass es Aktualisierungen gab, die darauf hinweisen, dass keine weitergehende Infektionsgefahr besteht, insbesondere weil ein Großteil der Schüler geimpft ist.
Diphtherie galt in Deutschland über zwei Jahrzehnte fast als verschwunden, doch die jüngsten Fälle lassen die Alarmglocken läuten. Historisch betrachtet war Diphtherie als „Würgeengel der Kinder“ bekannt, und der Anstieg einzelner Krankheitsfälle in den letzten Jahren zeigt die Dringlichkeit der Impfung. Die Symptome der Krankheit sind besonders besorgniserregend, da die Bildung von weiß-grauen Belägen im Hals droht, die lebensbedrohlich sein können, wenn sie nicht schnell behandelt werden.
- Die Diphtherie ist hochansteckend und meldepflichtig.
- In diesem Jahr gab es in Berlin und Brandenburg jeweils zwei gemeldete Fälle.
- Eine Impfung gegen Diphtherie wird als Standardimpfung empfohlen.
Das Robert Koch-Institut hat betont, dass die Impfung effektiv gegen die Symptome wirkt, jedoch nicht vor der Ansteckung schützt. Dies bedeutet, dass trotz einer Impfung Personen Träger des Erregers sein können und die Krankheit verbreiten können, was die Wichtigkeit von hohen Impfquoten unterstreicht.
Das Gesundheitsministerium Brandenburgs hat bereits Maßnahmen gefordert, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Impfungen zu schärfen. Ein Sprecher erklärte, dass hohe Impfquoten entscheidend seien, um die Verbreitung von Diphtherie in Zukunft zu verhindern. Eltern werden ermutigt, sich um den Impfstatus ihrer Kinder zu kümmern, um eine Wiederholung dieser gefährlichen Erkrankung zu vermeiden. Diese Situation zeigt einmal mehr, wie wichtig Impfungen für die öffentliche Gesundheit sind, und es bleibt zu beobachten, wie sich die Lage weiterentwickelt.
Für detaillierte Informationen zu den vorliegenden Fällen und den empfohlenen gesundheitlichen Maßnahmen wird auf einen Bericht bei www.rbb24.de verwiesen.