Clemens Herche hat seit April dieses Jahres die Rolle des Stützpunktleiters Süd in Milow bei der Naturwacht Westhavelland übernommen. Er wurde am 6. Mai in dieser Position aktiv, und sein Enthusiasmus für die Natur ist unübersehbar. Herche, der in Nordthüringen aufgewachsen ist, spürt bereits seit seiner Kindheit eine besondere Verbindung zur Natur. Er erinnert sich: „Wenn man auf dem Dorf lebt, ist man ja sowieso eng mit der Natur verbunden.“ Dies zeigt sich in seiner großen Freude am Arbeiten im Freien, wo er die ersten Kranichrufe des Morgens und die Ruhe der Dämmerung genießt.
Die Anfänge seiner beruflichen Laufbahn waren jedoch weit entfernt von der Natur. Clemens Herche begann seine Karriere als Orgelbauer und arbeitete bis 2009 in diesem Beruf. Doch schon damals zeigte sich seine Leidenschaft für die Natur, die ihn dazu bewegte, ein Studium in Landschaftsnutzung und Naturschutz an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde zu beginnen. Seine Ausbildung vertiefte er mit einem weiteren Studium in Wildtierökologie und Wildtiermanagement in Wien.
Faszination für die Wildtierforschung
Herches Engagement in der Natur führte ihn schließlich nach Zentralasien, wo er im Auftrag der Weltnaturschutzunion IUCN ein Projekt zum Monitoring der gefährdeten Schraubenziege durchführte. „Wir haben über unsere Arbeit einen Bericht verfasst, der dazu beitragen soll, den Bestand der Ziegen durch festgelegte vorgegebene Jagdquoten in der Region zu sichern“, erklärt er und berichtet weiter, dass die Population durch ihre Maßnahmen schon auf über 2000 Tiere anstieg.
Nach diesen prägenden Erfahrungen arbeitete Herche ab 2018 im Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe-Brandenburg“, wo er sich intensiv mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung und dem Monitoring von Amphibien beschäftigte. Schließlich fand er seinen Weg zurück ins Havelland, wo er begann, sich bei der Naturwacht Westhavelland für die Position des Stützpunktleiters zu bewerben. Die Bewerbung war ein voller Erfolg.
Verantwortlichkeiten im Naturpark
Jetzt ist Clemens Herche dafür verantwortlich, im Südteil des Naturparks Westhavelland Umweltbildung für Jugendliche zu betreiben und Vogelmonitoring durchzuführen. „Das ist genau mein Ding. Ich bin gerne draußen in der Natur. Nur am Schreibtisch sitzen ist für mich nichts“, sagt er über seine neue Tätigkeit. Ein typischer Arbeitstag sieht für ihn so aus, dass er bereits um 6 Uhr morgens aufbricht, um Vögel zu zählen und dann mit einer Jugendgruppe, den „Havelbibern“, verschiedene Projekte in der freien Natur plant.
Die Projekte sind vielfältig, sie reichen von Müllsammelaktionen bis hin zu Entdeckertouren und dem Schutz von Kröten. „Abends geht es dann nochmal ins Schutzgebiet, um andere Tiere zu beobachten“, fügt der Naturparkranger hinzu. Clemens Herche ist Teil eines Teams von fünf Ranger, die sich um den über 1300 Quadratkilometer großen Naturpark kümmern, der als eines der wasserreichsten Gebiete Brandenburgs gilt.
Eine zentrale Aufgabe für Herche und sein Team ist es, mit den Besuchern des Parks sowie mit den Landwirten in Kontakt zu treten, um das Bewusstsein für den Naturschutz zu fördern. „Es ist wichtig, die Menschen für den Naturschutz zu sensibilisieren“, betont er. Besonders in Zeiten, in denen immer mehr Menschen die Natur entdecken, komme es darauf an, den Besucherstrom so zu lenken, dass der Erhalt der Tiere und der natürlichen Umgebung gewährleistet bleibt. Hierbei versteht sich das Team nicht als Polizei, sondern als Förderer eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur. „Wir hoffen, dass die Menschen durch unsere Aufklärung ein Gewissen für die Natur entwickeln“, bekräftigt Clemens Herche.
Sein Engagement und seine Leidenschaft für den Natur- und Artenschutz spiegeln sich in seinen täglichen Aufgaben wider, und Clemens Herche könnte nicht glücklicher sein, in einem Beruf zu arbeiten, der eng mit der Natur verbunden ist und ihm erlaubt, sein Wissen und seine Begeisterung für die Umwelt weiterzugeben. Einzelheiten über sein Engagement und die Projekte, die er vorantreibt, finden sich in den Berichten seiner Aktivitäten. Um mehr Informationen zu erhalten, lesen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.maz-online.de.