Frankfurt (Oder)

Dresdner Sinfoniker: Erstmals dirigiert ein Roboter das Orchester!

Die Dresdner Sinfoniker setzen mit ihrer einzigartigen Roboter-Dirigentin "MAiRA Pro S" ein Zeichen für die Zukunft der Musik und laden am 12. und 13. Oktober 2024 ins Festspielhaus Hellerau ein – das weltweit übertragene Experiment zeigt, wie Maschinen die Kunst revolutionieren können!

In einer bemerkenswerten Premiere stehen die Dresdner Sinfoniker kurz davor, ein Konzert von einer Roboter-Dirigentin leiten zu lassen. Dieses außergewöhnliche Ereignis wird nicht nur lokal, sondern weltweit übertragen und zieht damit die Aufmerksamkeit von Musik- und Technikliebhabern gleichermaßen auf sich.

Das Konzert findet im mals berühmten Festspielhaus Hellerau in Dresden statt. Am Samstag, dem 12. Oktober 2024, um genau 20 Uhr und am darauffolgenden Sonntag, dem 13. Oktober 2024, um 15 Uhr, wird die Aufführung zu sehen sein. Die Tickets sind zu Preisen von 29 Euro für Erwachsene und ermäßigt zwischen 12 und 19 Euro erhältlich. Informationen dazu können über den Vorverkauf eingesehen werden.

Ein Blick auf die Roboter-Dirigentin MAiRA Pro S

Die Roboter-Dirigentin trägt den Namen „MAiRA Pro S“ und bringt innovative Technik ins Orchester. Sie besteht aus drei beweglichen Armen, die den Musikern präzise die Richtung und das Tempo vorgeben. Es wird erwartet, dass sie im Verlauf des Konzerts die Kontrolle über die musikalische Darbietung übernimmt, während der menschliche Dirigent Magnus Loddgard, nach der Pause, die Bühne für die Maschine räumt.

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Markus Rindt, der Intendant der Dresdner Sinfoniker, hebt hervor, dass MAiRA Pro S die Fähigkeit besitzt, das Orchester mit verschiedenen Geschwindigkeiten gleichzeitig zu führen. Dies ermöglicht es, komplexe musikalische Strukturen zu kreieren, die traditionell für einen menschlichen Dirigenten nicht umsetzbar wären. Ein Beispiel dafür ist das Stück „#kreuzknoten“ von Wieland Reissmann, das während des Konzerts aufgeführt wird.

Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine

Das Projekt, das über Jahre entwickelt wurde, zeigt, wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten können, um etwas Einzigartiges zu schaffen. „Die Idee, einen Roboter als Dirigenten einzusetzen, gab es bereits vor 20 Jahren. Damals erschien das noch als Utopie, doch die heutigen technischen Errungenschaften machen es möglich“, so Rindt. Er berichtet, dass die Bewegungen der Maschine nun harmonisch und fast lebendig wirken.

Für die Entwicklung der Roboterdame war die Technische Universität Dresden maßgeblich verantwortlich. Im Exzellenzcluster „CeTI“ (Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop) erhielt der Roboter die notwendigen Fähigkeiten, um als Dirigent zu agieren. „Wir wollen keine Dirigenten ersetzen“, betont Rindt, „sondern vielmehr neue musikalische Horizonte erschließen und experimentieren, was alles möglich ist, wenn man mit einem Roboter zusammenarbeitet.“

Zusätzlich zur musikalischen Darbietung ist das Projekt auch ein Bildungsprojekt; es wurde eine Zusammenarbeit mit Dresdner Gymnasiasten initiiert, die neben der Sinfonie eine eigene Choreografie in Verbindung mit dem Roboterhund Spot von Boston Dynamics entwerfen konnten. Diese Choreografie wird während des Konzerts präsentiert.

Am Sonntag, dem 13. Oktober, wird das komplette Konzert live von der Deutschen Welle übertragen, was dem internationalen Publikum die Möglichkeit gibt, dieses faszinierende Experiment mitzuerleben. Das Streaming kann auf der Website der Deutschen Welle abgerufen werden.

Dies ist nicht das erste Mal, dass die Dresdner Sinfoniker durch innovative Projekte auffallen. Seit ihrer Gründung in den späten 1990er Jahren widmen sie sich oft der Aufführung zeitgenössischer Musik und thematisieren dabei auch relevante soziale und politische Themen.

Die Fusion von Kunst und Technologie, wie sie in diesem Projekt demonstriert wird, lässt auf weitere spannende Entwicklungen in der Musikwelt hoffen. Indem die Dresdner Sinfoniker mutig neue Wege beschreiten, zeigen sie, wie man Tradition und Innovation zu etwas Neuem verbinden kann, was selbst in den modernsten Zeiten der digitalen Musikgeschichte bemerkenswert bleibt.

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