Die Situation an der Grenze zur Türkei hat für große Aufregung gesorgt. Zwei Tage nach der Abfahrt eines Tiertransports wurde die ernüchternde Nachricht von den Zollbehörden bekannt: Die Einfuhr von Rindern aus einem Seuchengebiet ist strikt verboten. Dies führte dazu, dass die gesunden Tiere, die in einem Transportwagen untergebracht waren, nicht mehr zurückkehren konnten, da der Transport bereits durch den türkischen Zoll genehmigt worden war.
Die anfängliche Hoffnung auf einen reibungslosen Transport verwandelte sich schnell in einen Albtraum. Die strengen Einfuhrbestimmungen der EU, mit denen die Tiere nun konfrontiert waren, trugen zur Verschärfung der Situation bei. Berichten zufolge wurden die hochträchtigen Rinder nach etwa einer Woche von ihrem Transporter in einen Stall in Grenznähe gebracht. Diese vorübergehende Unterbringung sollte sich jedoch als wenig hilfreich erweisen. Anfänglich dachte man, sie könnten dort etwas Erholung finden, doch Anfang Oktober musste der Transport erneut fortgesetzt werden. In diesem Zeitpunkt hatten die Tiere bereits mehr als zwei Wochen Prüfungen und Entbehrungen hinter sich.
Die dramatische Entwicklung
Die Situation nahm eine tragische Wendung, als die ersten Tiere begannen zu sterben und andere in den Viehanhängern ihre Kälber zur Welt brachten. Trotz intensiver Appelle von Tierschutzorganisationen und der Öffentlichkeit blieben dieser Hilferuf und die verzweifelten Maßnahmen ungehört. Behörden schalteten sich ein, konnten aber nichts unternehmen, um das Leiden der Rinder zu beenden. Diese erschreckenden Umstände führten dazu, dass die Tiere in einer rechtlichen Grauzone, im sogenannten Niemandsland, gefangen waren.
Leider handelt es sich hierbei nicht um einen Einzelfall. Derartige Transporte aus Seuchengebieten haben in der Vergangenheit bereits für Aufregung gesorgt, wie agrarheute berichtet. Unseren Informationen zufolge kam es bereits früher zu ähnlichen Vorfällen, wo die strengen Zollregularien und die behandelten Rechtsfragen in einer leidvollen Wartezeit für die Tiere endeten.
Schließlich, nach langem Zögern und zunehmendem Druck, dürfen die beiden Lastwagen, die mittlerweile die Überlebenden der Schreckenstour brachten, schließlich in die Türkei einreisen. Am Dienstag wurden die Rinder, die die vergangenen vier Wochen überlebt hatten, in einem Schlachthof im grenznahen Edirne getötet. Diese Entwicklung hat nicht nur das Schicksal der betroffenen Rinder, sondern auch das öffentliche Bewusstsein für Tierschutzthematiken erneut in den Fokus gerückt und einen Diskurs über die Notwendigkeit strengerer Vorschriften im Tiertransport angestoßen.
Die gesamte Tragödie wirft zudem Fragen über die Einhaltung von Tierschutzstandards während des Transports auf. Der Fall zeigt auf erschreckende Weise, wie wichtig es ist, bestehende Vorschriften rigoros zu überprüfen und gegebenenfalls schärfere Gesetze zu erlassen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
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