Der 1. FC Saarbrücken hatte am vergangenen Wochenende Schwierigkeiten, den schmerzlichen 1:4-Niederlage gegen Cottbus hinter sich zu lassen. An diesem Tag endete das Duell mit Arminia Bielefeld jedoch ohne Tore, was die ohnehin angespannten Gemüter der Fans nicht beruhigen konnte.
Bereits vor Anpfiff des Spiels gab es klare Zeichen des Unmuts unter den Anhängern. Sie protestierten lautstark gegen Trainer Rüdiger Ziehl, indem sie ein eindringliches Banner entrollten, das in großer Schrift zu lesen war: „Das Dilemma selbstverschuldet! Doppelfunktion Ziehl-Führend nicht ziehlführend“. Dieses machte deutlich, dass sie mit der aktuellen Situation unzufrieden sind und den Trainer in der Doppelrolle als Trainer und Manager kritisch sehen.
Spannender Start, dann wenig Höhepunkte
Der Saarbrücker Trainer nahm im Vergleich zur Pleite in Cottbus drei Veränderungen in der Startelf vor. Neu dabei waren die Spieler Krahn, Uaferro und Naifi, während Rabihic auf der Bank Platz nahm und Vasiliadis sowie Becker verletzungsbedingt fehlten. Direkt zu Beginn der Partie zeigten die Saarbrücker ein ordentliches Pressing und kamen schon in der ersten Minute zu einer nennenswerten Chance.
Der Angreifer Brünker kam nach einer Ecke zum Kopfball, doch der Bielefelder Torhüter Kersken konnte den Ball mit einer reflexartigen Parade abwehren. Seine zweite Gelegenheit erhielt Brünker durch ein Laufduell, das zwar vielversprechend schien, aber in einer weiteren Rettungstat des Bielefelder Torwarts endete. Die Bielefelder Offensive hingegen ließ in der ersten Hälfte auf sich warten, aber als sie dann auftraten, wurde es gefährlich: Ein Freistoß von Neudecker nach einem Foul an Krahn sorgte für die größte Möglichkeit zur Führung, doch Felix konnte auf der Linie klären.
Mit einem 0:0 ging es in die Pause, doch die zweite Halbzeit brachte keine wesentliche Besserung. Die Chancen blieben weiterhin rar. Schiedsrichter Jarno Wienefeld, lediglich 26 Jahre alt, stellte sich als strenger Regisseur der Partie dar und pfiff nahezu jeden noch so kleinen Zweikampf ab, was den Spielfluss stark beeinträchtigte und zu zahlreichen Gelben Karten führte.
In der Schlussphase des Spiels hatte Civeja eine große Chance, das so ersehnte Tor zu erzielen. Sein Kopfball landete jedoch direkt in den Armen von Kersken. Auch Bielefeld kam immer wieder gefährlich durch Standardsituationen. Letztlich blieben all diese Bemühungen jedoch ohne zählbaren Erfolg, und das Spiel endete mit einem torlosen Unentschieden.
Die Reaktionen der knapp 12.000 Zuschauer im Ludwigspark waren deutlich: Sie quittierten das enttäuschende Ergebnis mit einem gellenden Pfeifkonzert, was die ungemütliche Stimmung für den 1. FC Saarbrücken nur verstärkte. Die Rufe nach einem Rücktritt von Trainer Ziehl hallten erneut durch das Stadion. Dieser zeigte sich wenig überrascht: „Ich glaube, wenn du das Spiel verlierst, dann eskaliert es hier. Nach einem Unentschieden, in dem die Mannschaft Bereitschaft gezeigt hat, überrascht es mich doch ein wenig“, erklärte er im Anschluss an die Partie.
Die anhaltenden Proteste und die Unzufriedenheit der Fans stellen eine kritische Situation für den Trainer-Manager dar, da diese Form der öffentlichen Kritik eine erhebliche Belastung für den Verein bedeuten kann – sowohl sportlich als auch emotional. Mit jedem weiteren Spiel wird es entscheidend sein, wie die Mannschaft auf diesen Druck reagiert und ob der Trainer in der Lage ist, die scheinbar festgefahrene Situation zu ändern. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.bild.de.