
Das Sportgericht des DFB hat den FC Energie Cottbus mit einer Geldstrafe von 21.100 Euro belegt. Diese Strafe resultiert aus unsportlichem Verhalten der Anhänger während eines Drittligaspiels gegen den FC Erzgebirge Aue am 22. Oktober 2024.
Im Fanblock wurden in der 50. Spielminute 35 pyrotechnische Gegenstände, darunter bengalische Fackeln und Blinker, gezündet. Im Verlauf des Spiels kamen mindestens zehn weitere Fackeln, drei Blinker und zwei Rauchkörper hinzu. In der Nachspielzeit wurde zudem eine Rakete aus dem Cottbuser Fanblock in den Zuschauerbereich der Gastgeber geschossen, was zu einer Spielunterbrechung von etwa einer Minute führte.
Urteilsbegründung und Maßnahmen
Der Einsatz von Pyrotechnik stellt eine erhebliche Gefährdung der Stadionbesucher dar und ist strikt untersagt. Nach DFB-Regularien haften die Vereine für das Fehlverhalten ihrer Anhänger. Die Strafe für die Pyrotechnik beläuft sich auf 350 Euro pro gezündetem Gegenstand, was insgesamt 17.500 Euro ergibt. Für das Schießen der Rakete wurde eine zusätzliche Strafe von 3.600 Euro verhängt. Der FC Energie Cottbus kann bis zu 7.000 Euro der Strafe für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden und muss bis zum 30. Juni 2025 entsprechende Nachweise vorlegen.
In einem breiteren Kontext wurde der Druck auf den Fußball zur Bekämpfung von Gewalt und zur Verbesserung der Sicherheitsstandards bei Fußballspielen erhöht. Bei einem Sicherheitsgipfel in München, an dem Politiker und Fußball-Verbandsbosse teilnahmen, wurden grundlegende Bedenken hinsichtlich der Sicherheit geäußert. DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke betonte, dass der Besuch eines Fußballspiels sicher sein sollte, jedoch noch Verbesserungen nötig sind, während Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Fortschritte, aber auch die bestehende Arbeit, die vor uns liegt, ansprach.
Während des Gipfels wurden einige Maßnahmen beschlossen, darunter die Einführung einer zentralen Stadionverbotskommission mit einheitlichen Kriterien. Es wurde jedoch kaum Konkretes über die Umsetzung solcher Maßnahmen bekannt gegeben. Herrmann stellte klar, dass Pyrotechnik in Stadien nicht toleriert wird; dies fand breite Zustimmung unter den Teilnehmern der Konferenz. Das Fanbündnis "Unsere Kurve" begrüßte die Einbindung von Fans in die Diskussionen, äußerte jedoch Kritik an der zentralen Stadionverbotskommission.
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