Am Donnerstagmorgen, den 09.01.2025, wurde das Bildungszentrum Niedernhall vorsorglich geräumt. Auslöser für die Räumung war ein Drohschreiben, das eine Bombendrohung per E-Mail enthielt. Polizei und Sprengstoffspürhunde durchsuchten das Gebäude, wobei sie jedoch keinen Sprengsatz vorfanden. Das Landeskriminalamt (LKA) ordnete die Drohung in Niedernhall einer bundesweiten Serie ähnlicher Drohungen zu.
In den letzten Monaten haben Schulen in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern ähnliche Drohungen erhalten. So waren Ende November mindestens 16 Schulen in Stuttgart betroffen. Auch in der thüringischen Stadt Erfurt musste eine Schule am selben Tag nach einer Bombendrohung geräumt werden. Laut einem Sprecher des LKA deuten die Umstände der Drohungen auf einen Zusammenhang hin, allerdings gab es bislang in allen Fällen keine konkrete Gefährdungslage.
Betreuung der Schüler und Lehrkräfte
Nach der Räumung des Bildungszentrums wurden rund 500 Schüler und Lehrkräfte in der nahegelegenen Stadthalle betreut. Am Donnerstagnachmittag konnte der Unterricht jedoch wiederaufgenommen werden. Die Ermittlungen zu den Drohungen dauern weiterhin an, wie Tagesschau berichtete.
Bereits am 23. Oktober 2023 waren in mehreren Schulen in Deutschland ähnliche Drohungen eingegangen, darunter Bundesländer wie Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Bayern und Thüringen. So wurde beispielsweise die Drais-Gemeinschaftsschule in Karlsruhe aufgrund einer Drohmail durchsucht, allerdings ohne verdächtige Funde. In Bayern waren Städte wie Augsburg, Regensburg und Cham betroffen, während in Thüringen eine Gemeinschaftsschule in Erfurt ebenfalls Drohungen erhielt.
In Nordrhein-Westfalen gab es Drohungen gegen Schulen in Solingen, Mönchengladbach, Bonn und Wuppertal, ohne dass Gefahren festgestellt wurden. Auch das ZDF-Sendezentrum in Mainz und das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen erhielten Drohungen, die zu Räumungen und Durchsuchungen führten. Es wird ein möglicher Zusammenhang zwischen diesen Drohungen und dem Nahost-Konflikt vermutet, wobei ein Sprecher des Landesinnenministeriums in NRW auf israelfeindliche Motive hinwies. Das Bundesinnenministerium hat bislang einen solchen Bezug nicht bestätigt, wie SWR berichtete.
In Frankreich gab es in den letzten Tagen ebenfalls zahlreiche Bombendrohungen, darunter gegen das Schloss Versailles und Flughäfen.
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