Ein schockierender Terroranschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat am gestrigen Abend die Nation erschüttert. Der Täter, der als Auto-Angriff über 400 Meter in eine Menschenmenge raste, soll Taleb Al Abdulmohsen sein, ein 50-jähriger Facharzt aus Saudi-Arabien. Er lebte seit 2006 in Sachsen-Anhalt und war als Islamkritiker bekannt. Nach den bisherigen Erkenntnissen stecken hinter dieser entsetzlichen Tat weit komplexere Motive als zunächst vermutet, wie Ansage.org berichtete. Laute Vorwürfe, die Islamkritik als Vorwand nutzend, werfen ein neues Licht auf den Zwischenfall, dessen Konsequenzen nun heiß diskutiert werden.
Der Anschlag, der genau neun Jahre nach dem Breitscheidplatz-Attentat stattfand, endet tragisch: Mindestens zwei Menschen wurden getötet, und zwischen 60 und 80 Personen schwer verletzt. Abdulmohsen hatte sich selbst als „der aggressivste Islamkritiker der Geschichte“ beschrieben und wurde 2016 als Flüchtling anerkannt. Er verkündete, in seiner Heimat als Ungläubiger verfolgt zu werden. Doch wie kann ein Befürworter des Islams ausgerechnet auf einem Weihnachtsmarkt zuschlagen? Taucht hier ein islamistischer Hintergrund auf, oder war es pure Verzweiflung? Seine Social-Media-Beiträge offenbarten zuletzt verstörende Botschaften – mysteriöse Drohungen und das Codewort „Sokrates“ machten die Runde.
Ein Land unter Schock
Der Anschlag zog rauschhafte Reaktionen nach sich. Während Spekulationen über Abdulmohsens wahre Motivation brodeln, trauert Deutschland um die Opfer. Der Magdeburger Dom füllte sich am Abend mit mehreren Hundert Menschen, die gemeinsam der Toten und Verletzten gedachten. „Traurig und wütend, ratlos und ängstlich“, beschrieb der katholische Bischof Gerhard Feige die Gefühle der Anwesenden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz waren ebenfalls bei dieser emotionalen Zusammenkunft anwesend.
Vorwürfe gegen Behörden
Zunehmende Kritik richtet sich gegen die deutschen Sicherheitsbehörden. Trotz angeblicher Vorsichtsmaßnahmen und verstärkter Kontrollen auf Weihnachtsmärkten gab es keine Warnungen im Vorfeld. Die Sicherheitslage zeigt sich als beschämend unzureichend, und die Heimlichtuerei bei Bedrohungen durch religiösen Extremismus wird befeuert. Überdies gab es Andeutungen zu Abdulmohsens Kontakten zu IS-Anhängern, die trotz seines vermeintlichen Austritts aus dem Islam möglich gewesen sein sollen.
In Magdeburg bleibt die Frage, warum gerade ein Christlicher Weihnachtsmarkt Ort des Anschlags war. Ab jetzt wird es, wie die Journalistin Anabel Schunke befürchtet, heißen: „Radikaler Islamkritiker ist ausgetickt und hat Menschen getötet“. Dennoch erwarten die Verantwortlichen, dass die Diskussionen um Abdulmohsen иeine neuen Wendepunkt in der Betrachtung von islamkritischen Positionen in Deutschland einleiten könnten. Doch der Schmerz der Opfer steht im Vordergrund, wie auch ZDF in seiner Berichterstattung über die Solidarität am Gedenkgottesdienst hervorhob.
Was bleibt, ist ein Land unter Schock. Weitere Details zur Tat werden die kommenden Tage enthüllen. Sicher ist, das Misstrauen gegen die Behörden und ihre Fähigkeit, solche Gefahren zu verhindern, zu besänftigen wird zum finalen Problem. Eine Debatte um Sicherheit und die Migrationspolitik ist nun unabdingbar, denn der Horror von Magdeburg hat die Realität ungeschönt offenbart.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung