Ein skandalöser Vorfall erschüttert die Berliner Kulturszene: Der berühmte Sänger Udo Lindenberg wird erneut zensiert! Diesmal in einem Chorfestival, wo das Wort „Oberindianer“ aus seinem legendären Hit „Sonderzug nach Pankow“ gestrichen wurde. Anstelle des bekannten Begriffs wird nun der bizarre Ausdruck „Ober-I“ verwendet. Der Grund? Einige Sänger fühlten sich durch das Wort „Oberindianer“ unwohl und berufen sich auf die Empfindungen amerikanischer „Indigener“. Doch ist das wirklich der Fall?
Die Zensur geschieht am gleichen Ort, wo Lindenberg bereits 1983 in der DDR unter Auflagen auftreten durfte – im Palast der Republik, der heute als Humboldt-Forum bekannt ist. Die Veranstalter rechtfertigen den Eingriff mit dem Hinweis, dass das Wort als diskriminierend und rassistisch wahrgenommen wird. Doch die Frage bleibt: Wo sind die betroffenen „indigenen Menschen“ eigentlich? In Deutschland leben kaum amerikanische Ureinwohner, und die aktive Native American Association of Germany ist längst Geschichte.
Fakten und Meinungen
Interessanterweise zeigen Umfragen in den USA, dass viele amerikanische Indigene kein Problem mit dem Begriff „Indianer“ haben. Das Oxford English Dictionary bestätigt, dass der Begriff nach wie vor gebräuchlich und nicht als beleidigend angesehen wird. Der indigene Autor Drew Hayden Taylor äußert sich klar: „Die meisten, die ein Problem mit der Bezeichnung ,Indian’ haben, sind Weiße.“ In den USA tragen sogar noch 34 von 326 Reservaten das Wort „Indian“ im Namen. Es scheint, als ob die Veranstalter des Chortreffens sich in einem Akt kultureller Anmaßung als Sprecher der amerikanischen Ureinwohner aufspielen.
Matthias Heine, ein erfahrener Journalist, beleuchtet in seinem Buch „Kaputte Wörter?“ die Debatte um die vermeintliche Rassismusfrage. Während Lindenberg erneut im Fokus der Zensur steht, bleibt die Diskussion über kulturelle Sensibilität und Identität in Deutschland brisant und kontrovers. Wer sind die wahren Stimmen der Indigenen, und wer hat das Recht, für sie zu sprechen?