
In einer brisanten Situation kündigt sich ein drastischer Wandel in der US-LNG-Politik an. Rund 84 Prozent der deutschen LNG-Importe stammen bereits aus den USA, wo das fossile Gas überwiegend durch die gesundheitsschädliche Fracking-Methode gewonnen wird. Der scheidende US-Präsident hatte 2023 ein Moratorium für LNG-Exporte verhängt, doch der neu gewählte Präsident Donald Trump plant, diese Einschränkungen umgehend nach seinem Amtsantritt aufzuheben. Dies könnte den Energiehandel zwischen den USA und Europa erheblich beeinflussen, da EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der Vergangenheit bereits einen Deal zur Steigerung der US-LNG-Exporte angeregt hatte, um Handelskonflikte zu vermeiden, wie oekonews.at berichten.
Die Rückkehr Trumps an die Macht könnte die LNG-Märkte in eine goldene Ära führen. Seine pro-energiepolitischen Maßnahmen beinhalten schnellere Genehmigungen für LNG-Projekte und eine Verdopplung der Exportkapazität bis 2030. Allerdings könnte ein plötzlicher Anstieg des LNG-Angebots das Risiko eines Marktsaturierung erhöhen und die Preise drücken, wie oilprice.com erläutert. Der europäische Markt ist darauf angewiesen, alternative Bezugsquellen für russisches Gas zu finden, was die Bedeutung der US-LNG-Expansion in den kommenden Jahren zusätzlich unterstreicht. Ab dem 9. Dezember beginnt in Berlin der “World LNG Summit”, bei dem die Kritik an der fossilen Energiegewinnung von Greenpeace und anderen Gruppen laut wird, während gleichzeitig die Debatte über die Energiezukunft Europas hitzig geführt wird.
Proteste gegen LNG-Importe
Während die US-Kriegsführung im LNG-Sektor voranschreitet, ruft Greenpeace am 10. Dezember zu einer Demonstration in Berlin auf. Die Genehmigungsbeschleunigung für LNG-Projekte durch die Trump-Administration könnte nicht nur die Marktbedingungen verändern, sondern auch die geopolitischen Spannungen erhöhen, insbesondere im Hinblick auf die Abhängigkeit Europas von fossilen Brennstoffen. Damit wird der Druck auf europäische Länder, sich von russischem Gas unabhängig zu machen, weiter wachsen, während der Ausbau der LNG-Infrastruktur in Europa kurz vor der Vollziehung steht, jedoch bereits kritisch hinterfragt wird.
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