Am Freitag, dem 15. November 2024, erlitten zwei Radfahrer in Berlin tragische Schicksale, die die Stadt erschütterten. Beide verstarben nach schweren Unfällen, die in den Tagen zuvor stattfanden. Der erste Vorfall ereignete sich am 1. November in Wittenau, als ein 63-jähriger Radfahrer auf der Oranienburger Straße von einer 18-jährigen Autofahrerin erfasst wurde. Trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen und stationärer Behandlung im Krankenhaus erlag er am besagten Freitag seinen Verletzungen. Die Autofahrerin blieb unverletzt.
Nur wenige Tage später, am 9. November, kam es in Pankow zu einem weiteren tragischen Unfall. Ein 17-jähriger Radfahrer wurde gegen 23:30 Uhr von einem 21-jährigen Autofahrer angefahren, als er mit seinem unbeleuchteten Fahrrad die Mühlenstraße überqueren wollte. Der Jugendliche erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und verstarb ebenfalls am 15. November im Krankenhaus. Diese beiden Vorfälle markieren die neunte und zehnte tödliche Kollision von Radfahrern in diesem Jahr in Berlin.
Demonstration und Gedenken
Um den verstorbenen Radfahrern zu gedenken, veranstaltet der ADFC Berlin e. V. am 24. November 2024 eine #VisionZero-Demonstration. Die Veranstaltung beginnt um 14:30 Uhr am ADFC-Velokiez in Kreuzberg und führt zum Unfallort in Wittenau. Um 16:00 Uhr wird dort ein Geisterrad aufgestellt, gefolgt von einer weiteren Gedenkveranstaltung um 17:00 Uhr an der Unfallstelle in Pankow. Diese Mahnwachen sind als Versammlungen angezeigt und werden von der Polizei geschützt.
Der ADFC Berlin fordert mit dieser Demonstration die strikte Einhaltung des Berliner Mobilitätsgesetzes, das das Ziel von null Verkehrstoten und null Schwerverletzten verfolgt. Um dies zu erreichen, wird eine fehlerverzeihende Infrastruktur gefordert, sowie die verpflichtende Ausstattung von Pkw und Lkw mit Abbiegeassistenten und automatischen Not-Stopp-Systemen, um tödliche Unfälle zu verhindern und Leben zu retten.